Geschrieben am 24.10.2008 13:12
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Hallo,
ich hoffe ihr findet die Frage nicht zu dumm, aber ich hadere einfach mit dem Begriff Konstitutionstherapie.
Für mich war die Konstitutionsbehandlung das Gleiche wie die Behandlung einer chronischen Erkrankung.
Nun schreibt aber Christiane P. Krüger in ihrem Buch:
"Auf die Therapie einer akuten, subakuten oder chronischen Erkrankung sollte immer eine "konstitutionelle Therapie" folgen um Rezidiven vorzubeugen."
Was wird denn bei einer Konstitutionellen Therapie anders gemacht wie bei einer Chronischen Erkrankung?
Liebe Grüße Sabine
In Antwort auf:
Hallo, Sabine,
die Aussage halte ich schlicht für Unsinn.
Warum soll nach einer akuten/subakuten Krankheit "immer" eine Therapie folgen? Wenn der Mensch nach einem Infekt keinerlei Beschwerden mehr hat, braucht er auch keine Therapie.
Anders ist es, wenn immer wieder Infekte kommen, dann ist diese Infektanfälligkeit das Zeichen für eine Schwäche des Organismus und sollte tiefgreifend behandelt werden.
An einer chronischen Erkrankung ist immer der gesamte Organismus beteiligt. Wenn eine chronische Erkrankung geheilt ist, also keine Krankheitssymptome mehr da sind, was bleibt dann noch zu behandeln? Der Charakter?
Es gibt allerdings Kranke, die mehrere chronische Erkrankungen haben, die sich abwechseln. Da wird dann jeweils die aktuell im Vordergrund stehende behandelt. Sobald die andere Erkrankung sich wieder in den Vordergrund schiebt, kommt die an die Reihe. In solchen Fällen ist es wichtig, gleich bei der Anamnese zu erforschen, ob es sich bei den Beschwerden um 1 Krankheit oder um mehrere handelt, damit man den Heilungsverlauf beurteilen kann.
"Konstitutionstherapie" ist sowieso eine irreführende Bezeichnung. Konstitution (Körperbau, Charakter usw.) an sich ist nichts Krankhaftes. Der Begriff beinhaltet zwar auch die "Veranlagung" zu bestimmten Krankheiten, aber homöopathisch behandeln kann ich die Veranlagung ja nicht, sondern nur eine real existierende Krankheit mit ihren Symptomen.
LG ilse
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Danke Ilse für deine Antwort
Zitat Ilse
Zitat:
Es gibt allerdings Kranke, die mehrere chronische Erkrankungen haben, die sich abwechseln. Da wird dann jeweils die aktuell im Vordergrund stehende behandelt. Sobald die andere Erkrankung sich wieder in den Vordergrund schiebt, kommt die an die Reihe. In solchen Fällen ist es wichtig, gleich bei der Anamnese zu erforschen, ob es sich bei den Beschwerden um 1 Krankheit oder um mehrere handelt, damit man den Heilungsverlauf beurteilen kann.
Schaut man da aber nicht nach einem Mittel das alles abdeckt?
Liebe Grüße Sabine
In Antwort auf:
Hallo Sabine,
ich teile Ilses Aufassung und halte die Formulierung von Christiane Krüger so auch für dummes Zeug. Man schaut natürlich immer nach einem Arzneimittel, das alles abdeckt - außer bei akuten Erkrankungen. Das ist aber leider nicht immer möglich, weil bei einem Patienten mehrere Miasmen behandlungsbedürftig sein können. Wenn man nicht alles unter einen Hut bekommt, behandelt man das Miasma, das gerade besonders aktiv ist (also die Erkrankung, die gerade "aktuell im Vordergrund steht", wie Ilse schrieb oder "das Mitglied der innern Tafelrunde, das gerade am lautesten schreit", wie Andreas Krüger es formuliert hat) und danach die nächste "Schicht".
LG
Thomas
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Hallo, Sabine,
früher habe ich auch geglaubt, dass man mit einem einzigen Mittel alle derzeitigen und früheren Krankheiten eines Patienten abdecken kann, dann kommt die Rückspulung, wie es sein soll, und, hurra, er ist total gesund.
So was passiert am ehesten noch bei Kindern, weil die noch keine lange Krankheitskarriere hinter sich haben, oder bei sehr starken Konstitutionen. Die erkennt man daran, dass sie bei Erkrankungen in unterschiedlichen Bereichen immer die gleichen Reaktionsmuster zeigen.
Beispiel: Jemand hat jetzt Herzbeschwerden, davor hatte er öfter Blasenentzündungen und zwischendurch auch mal rheumatische Schmerzen. Bei allen Beschwerden sind die Modalitäten und Empfindungen im Großen und Ganzen jeweils gleich gewesen - also ob Herz, Blase, Rheuma: immer stechende Schmerzen, Besserung durch Bewegung im Freien, Verschlechterung nachts im Bett, viel Durst auf Kaltes usw.-, dann kann es sein, dass 1 Mittel auf alle Beschwerden einwirkt, weil es sich im Grunde nur um 1 Krankheit handelt, die sich lediglich in verschiedenen Bereichen manifestiert.
Der Normalfall ist aber, dass es eine Serie von Mitteln braucht, um die Krankheitsschichten zu heilen, die sich im Laufe eines Lebens aufgebaut haben.
LG ilse
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Danke euch beiden
Ilse, ich habe vorher das abwechselnd überlesen.
Aber wenn z.B. mehrere chronischen Krankheiten zusammen auftreten,
z.B. chronische Konjunktivitis, starke Absonderung von braunem Schmalz aus den Ohren, fürchterlich stinkende Flatulenz, versucht man ja schon, da die Dinge ja auch irgendwie zusammen passen, mit einem Mittel abzudecken.
Zumal sie auch noch ganz jung ist - 7 Monate.
Das war jetzt ein Beispiel von meinem Hund, aber da werd ich mal einen neuen Treat aufmachen.
Liebe Grüße Sabine