Geschrieben am 14.11.2008 17:15
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Könntet ihr dazu etwas schreiben? Stammt dieser Begriff aus einer bestimmten homöopathischen Schule oder ist er allgemeingültig? Versteht man darunter eine Kurzfassung der wichtigsten Symptome, die zentrale Problematik - eher auf körperlicher oder eher auf Gefühlsebene? Wenn der Fall eine Zentrale Wahnidee enthält - in welchem Bezug steht sie zur Essenz?
und und und...
Lieben Dank und viele Grüße
Riek
In Antwort auf:
Hallo Riek,
als "Essenz" bezeichnet man die zentrale Idee eines Arzneimittels.
Clemens von Bönninghausen nannte es den "Genius" des Mittels, Vithoulkas und Morrison seine "Essenz" und Sankaran die "Seele" des Heilmittels. Vgl. folgende Bücher:
- Bönninghausen, Therapeutisches Taschenbuch
- Vithoulkas, Essenzen homöopathischer Arzneimittel
- Morrison, Methoden homöopathischer Fallanalyse (wo auch die Verschreibung nach der Essenz behandelt wird)
- Sankaran, Die Seele der Heilmittel
Im besten Fall trifft man mit einem einzigen Wort die "Essenz" körperlicher und psychischer Symptome, z.B. bei Lycopodium mit dem Wort "Ballon": Lycopodium bläst sich wichtigtuerisch auf wie ein Ballon, um seine Feigheit und seine Minderwertigkeitskoplexe zu kompensieren (und wenn man ihm die Luft rausläßt, ist er wieder ganz klein und schlaff ---> Impotenz, Lycopodium eines der wichtigsten Mittel), gleichzeitig ist es eines der wichtigsten Mittel bei Blähungen und bei Aszites infolge Lebererkrankungen, die zu ballonartiger Auftreibung des Leibes führt.
Aber CAVE:
Überteibt es nicht mit den "Essenzen". Die Gefahr ist, daß man bei plakativen Eselsbrücken hängenbleibt und wichtige Differenzieruzngen übersieht, also in Verschreibungsschematismus verfällt.
LG
Thomas
In Antwort auf:
Hi Thomas,
auf den Fall bezogen ist die Essenz dann also die zentrale Idee des Falles? Lässt ja Interpretationsspielraum...
Danke für deine Erklärung und LG
Riek