#1

falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 29.10.2009 14:56
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo,
dies habe ich in meiner Vorstellung geschrieben, und kopiere (und ergänze) nochmal hierher:

Mir geht's gut und von der homöopathischen Behandlung her gesehen geht es mir so: Ich bekam ein völlig falsches Mittel vor einem halben Jahr und das beschäftigte mich viele Monate (schreckliche Zeit war das, aber auch hochinteressant, hast es vielleicht im anderen Forum schon gelesen gehabt). Dann ließ die Wirkung so langsam nach und ich bekam meine alten Symptome wieder, die bereits mehr oder weniger abgearbeitet gewesen waren. Interessant dabei war, daß dieser "Ausschlag aus der Mitte" nun aber wie aus einer "verschobenen Mitte heraus" war. Es waren von der Beschreibung her die gleichen Symptome, fühlten sich aber irgendwie doch anders an, wie wenn ich nur aus der Ferne einen Zugang dazu hätte (war richtig sonderbar). Ich nahm schließlich mein Konstitutionsmittel, das auf diese Symptome paßte und auch "mein Mittel" ist sozusagen, und "schwupps", war ich endlich wieder richtig "bei mir selbst". Hut ab vor allen, die freiwillig Mittelprüfungen machen, also für mich ist das nix.
Habe dieses Konstitutionsmittel nun schon dreimal in C200 genommen, immer wenn wieder die Symptome zurückkamen, und so langsam bin ich wieder auf dem Status Quo wie vor der Gabe des falschen Mittels.
Kann man eigentlich durch ein falsches Mittel auch tatsächlich krank/kränker werden? Ich denke, bei mir ist das nun nicht der Fall, aber während es noch wirkte, habe ich das manchmal gedacht, daß das mein eigentliches Gesundheitsproblem so richtig vor sich hinarbeiten ließe. Ich frage mich auch, ob ich das falsche Mittel durch Gabe des richtigen Konstitutionsmittels hätte sofort aufheben können. Das Problem war natürlich, daß man nicht sicher sein konnte, daß es dieses auch sein würde, welches sich dann herauszeigte.
Ergänzung:
Durch das falsche Mittel verschwanden auch zwei Symptome (eines davon war mitursächlich, daß dieses Mittel überhaupt gegeben wurde, es wurde anhand zweier "Leitsymptome" gegeben, die eben aber keine waren). Diese beiden Symptome sind bis heute so ziemlich weggeblieben. Normal und wünschenswert? Oder eine Unterdrückung? Wie erwähnt hatte ich ja auch stark das Empfinden, daß mein eigentliches Problem unter dem falschen Mittel munter fortschreitet.

Liebe Grüsse an alle
Tiziana


Omnia mutantur, nihil interit - Alles verändert sich, nichts geht zugrunde

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#2

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 29.10.2009 20:04
von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte

"Mir geht's gut und von der homöopathischen Behandlung her gesehen geht es mir so: Ich bekam ein völlig falsches Mittel vor einem halben Jahr und das beschäftigte mich viele Monate (schreckliche Zeit war das, aber auch hochinteressant, hast es vielleicht im anderen Forum schon gelesen gehabt). Dann ließ die Wirkung so langsam nach und ich bekam meine alten Symptome wieder, die bereits mehr oder weniger abgearbeitet gewesen waren."

Gut das die ursprünglichen Symptome wieder da sind. Sei froh. Manchmal passiert es das nach einer häufig wiederholten Gabe des falschen Mittels ein Fall komplett "maskiert" wird was eine Weiterbehandlung erschwert.

"Kann man eigentlich durch ein falsches Mittel auch tatsächlich krank/kränker werden? "I

Ohne weiteres wenn das Mittel in der richtigen Potenz immer wieder wiederholt gegeben wird. Es gibt sogar einige Mittel die einen ein Leben lang prägen kann.


"Ich frage mich auch, ob ich das falsche Mittel durch Gabe des richtigen Konstitutionsmittels hätte sofort aufheben können. "

Das hätte klappen können. Sauberer ist auf jeden Fall der Weg den Du gegangen bist. Die Wirkung auswirken lassen und so lange warten bis wieder klare Symptome da sind.


"Durch das falsche Mittel verschwanden auch zwei Symptome (eines davon war mitursächlich, daß dieses Mittel überhaupt gegeben wurde, es wurde anhand zweier "Leitsymptome" gegeben, die eben aber keine waren). Diese beiden Symptome sind bis heute so ziemlich weggeblieben. Normal und wünschenswert? Oder eine Unterdrückung? Wie erwähnt hatte ich ja auch stark das Empfinden, daß mein eigentliches Problem unter dem falschen Mittel munter fortschreitet."

So wie sich das anhört hat das Mittel welches Du ja nun abgesetzt hast Deinen Fall nur teilweise oder nur auf wenige Symptome hin gepasst. Es ist schwer zu beurteilen ob die einzelnen Symptome nun erledigt sind oder nur unterdrückt wurden. Dies dann sehr erfolgreich. Ich denke das es so wie Du das "gefühlsmäßig" beschreibst eine Unterdrückung ist.

Was sagt denn Dein Homöopath dazu?

LG
Frank

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#3

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 30.10.2009 01:06
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

So wie sich das anhört hat das Mittel welches Du ja nun abgesetzt hast Deinen Fall nur teilweise oder nur auf wenige Symptome hin gepasst. Es ist schwer zu beurteilen ob die einzelnen Symptome nun erledigt sind oder nur unterdrückt wurden. Dies dann sehr erfolgreich. Ich denke das es so wie Du das "gefühlsmäßig" beschreibst eine Unterdrückung ist.

Es ist so, daß das Mittel auf Symptome gepaßt hat, aber nicht auf die dahinterstehende Ursache. Besonders bei einem nicht mehr vorhandenen Körpersymptom habe ich noch mehr oder weniger das gleiche psychische Empfinden, aber das körperliche Symptom bleibt aus (zu nahezu 100%. Manchmal spüre ich es in solchen Situationen aber doch noch gaaanz leicht - war aber vorher sehr stark und schmerzhaft. Wenn ich nicht wüßte, daß da mal was war, würde ich es jetzt wohl nicht besonders erwähnenswert finden). Bei einem anderen Symptom hat es tatsächlich auf die Psyche gewirkt, da bleibt die Regung auch aus (eine psychische), aber es ist jedesmal befremdlich für mich, ich denke jedesmal, "häh, warum fühle ich nix?". Es ist, wie wenn ich es fühle, aber das Gefühl wie hinter einer Wand stehenbleibt und nicht wirklich zu mir durchdringt (das ist auch immer noch so bei einer bestimmten Sache, auch jetzt nach dem richtigen Konst. Mittel). Ich nehme das Wort nicht gerne in den Mund, weil ich die Homöopathie, die auch mir schon so sehr geholfen hat, sicher nicht in Verruf bringen möchte. Aber es fühlt sich für mich schon ein wenig wie eine Gehirnwäsche an. Das war auch das Wort, was ich unmittelbar nach der ersten Wirkung dieses Mittels bei der Beschreibung benutzte (da war mir aber noch nicht klar, daß es wirklich falsch ist), damals war ich erstmal einfach nur ziemlich überrascht davon.

Was sagt denn Dein Homöopath dazu?

Bisher noch nix. Ich habe ihr den Verlauf nach so 2 Monaten geschrieben, da stand schon fest, das Mittel ist falsch und mir geht es schlecht. Sie hat sich bisher nicht geäußert. Wobei sich nicht äußern bei ihr heißt, daß man abwarten soll. Was ich dann auch getan habe. Ich wollte erst deutliche Symptome abwarten, bevor sonst noch wieder ein falsches Mittel dabei herauskommt. Das passende Mittel habe ich dann selbst gefunden und "einfach genommen", jetzt schon dreimal. Mehr werde ich nicht nehmen, wenn wieder deutliche Symptome auftauchen, werde ich zu ihr fahren zu einem persönlichen Termin, das scheint mir am Sinnvollsten. Aber ich möchte mir erst selbst gut im Klaren sein, was im Vordergrund steht. Ich habe jetzt ein wenig Bedenken vor meinen eigenen evtl. unklaren Aussagen, und einem darauf gründenden evtl. wieder falschen Mittel.

Was bedeutet das denn dann für das weitere Vorgehen, wenn es einen Unterdrückung ist, (wovon ich schon eher ausgehe)?


Omnia mutantur, nihil interit - Alles verändert sich, nichts geht zugrunde

zuletzt bearbeitet 30.10.2009 01:11 | nach oben springen

#4

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 13.11.2009 10:21
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Besonders bei einem nicht mehr vorhandenen Körpersymptom habe ich noch mehr oder weniger das gleiche psychische Empfinden, aber das körperliche Symptom bleibt aus (zu nahezu 100%.

Gestern morgen hatte ich wieder die Symptome, derentwegen ich dann das (passende) Konstitutionsmittel eingenommen hatte. Ich nahm es nochmal, aufgerührt. Die Symptome verschwanden wieder, ich fühlte mich auch (wieder) wohl. Gleichzeitig traten aber Schmerzsymptome auf (bekannte), wandernd, und schließlich, gerade als ich ins Bett wollte, genau der Schmerz, der durch das falsche Mittel "ausgemerzt" worden war. So heftig wie nie zuvor, über viele Stunden, fast die ganze Nacht lang. Das "verlorene Symptom" kam also zurück, und wie ich meine, als Rückspulung.
Heute morgen ist alles wieder okay. Ich fühle mich sogar, trotz wenig Schlaf, ausgeruht und ausgeglichen. Gleich nach dem Aufstehen sogar "wie neugeboren", obwohl ich nur 2 Std. geschlafen habe, und ich hatte sofort das Gefühl: Jetzt werde ich wieder gesund. Unter dem falschen Mittel konnte ich aus anderen Gründen auch nicht schlafen, war aber dadurch wie gerädert jeden Tag.
Also war es eindeutig eine Unterdrückung gewesen, wie ich meine. Ist ja interessant, wie das nun verläuft.


Omnia mutantur, nihil interit - Alles verändert sich, nichts geht zugrunde

zuletzt bearbeitet 13.11.2009 12:22 | nach oben springen

#5

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 11:36
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Mal ein kleines update, für wen es interessiert:
Vor zwei Wochen war ich nun wieder bei meiner Homöopathin. Sie sieht das Mittel auch als falsch an (na, wie auch nicht, war ja echt krass der Verlauf), nur war es ihr wohl auch recht unangenehm, und damit war sie dann beschäftigt, mehr als mit mir, oder aber ich habe sie genervt und damit abgelenkt,wer weiß, egal, jedenfalls, sie hat mir ein Mittel verschrieben, daß ich dann aber (und zwar aus purer Angst, es könnte wieder falsch sein) nicht gleich bei ihr in der Praxis nehmen wollte, sondern ich nahm es mit nach Hause und las erstmal darüber. Ich kam sofort, aber auch bei weiterem Lesen darüber, zu dem Schluß, daß das überhaupt nicht paßt, also nahm ich es bis heute nicht. Sie hatte noch ein zweites Mittel in näherer Wahl und hatte sich dann für das eine entschieden, das war Med., welches ich aber wie gesagt nicht genommen habe. Das andere ist Lyc., dazu las ich auch und fand mich da schon eher, z.B. meine Besorgnis, daß man mich wegen jedem kleinen vielleicht nicht ganz so passenden Wort total ablehnen könnte (finde, das ist schon Richtung Lyc.). Nun lese ich seit zwei Wochen über Lyc. und habe es schließlich für richtig für mich empfunden. Gestern habe ich es in LM 6 genommen. Sofortige und bisher nachhaltige Besserung vieler Hauptbeschwerden, darunter Kopfschmerzen morgens (sind heute morgen ausgeblieben) und Herzsymptome, die gleich weggingen und auch bis heute wegblieben. Vom Gemüt her geht es mir auch richtig gut, bin ausgeglichen, heiter und auch selbstsicherer.
Ich denke, Lyc. ist gar nicht so leicht zu erkennen manchmal, vor lauter Angst verschleiert es sich ja, auch ohne das eigentlich zu wollen. Ich frage mich allerdings, ob Med. und Lyc. denn so nahe beieinander sind, daß man zwischen diesen beiden Mitteln hin- und herschwanken kann? Ich finde diese beiden Mittel überhaupt nicht ähnlich, oder finde das nur ich? Med. paßt wirklich überhaupt nicht zu mir, ich finde mich jedenfalls in keinem einzigen Punkt. Es waren diesmal zwei auffallende Körpersymptome, auf welches hin sie Med. ins Spiel brachte. Ein Symptom davon habe ich schon seit Jahren, es ist nur seit dem falschen Mittel ganz heftig geworden, also jetzt Monate anhaltend stark. Ich reagiere ja witzigerweise immer recht stark auf einen Arztbesuch, *gg*, und seit dem jetzigen Besuch bei ihr ist es weniger geworden, seit der Einnahme von Lyc. gestern nochmal besser. Ich erwarte gar nciht, daß das auf einmal gleich ganz weggeht. (Das Symptom ist starke Heiserkeit. Durch ein mich heftig erschreckendes Erlebnis vor 15 Jahren blieben mir von einem Tag zum anderen die ganz hohen Töne weg, ich kam beim Singen nicht mehr in die ganz hohen Tonlagen, die Stimme wie abgeschnitten, daher weiß ich das so genau, ansonsten blieb die Stimme normal. Und seit ich Staph genommen hatte, weitete sich das zu ständiger Heiserkeit aus auch in den normalen Tonlagen und das blieb bis heute).
Ich möchte nun mit Lyc. LM 6 erstmal weitermachen. Wie kann ich das denn als Lösung ansetzen, denn ich habe Kügelchen? Ich würde gerne Tropfen nehmen, wie macht man denn daraus Tropfen, geht das überhaupt? Wie macht man die haltbar, mit Alkohol, ich weiß, aber wie genau macht man das? Und muß ich das dann vor jeder Einnahme schütteln? Und wo kriegt man so ein Fläschchen her, Apotheke?
Eine höhere Potenz als LM 6 wage ich z.Zt. wegen meiner Erfahrungen nicht einzunehmen als chron. Mittel.


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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#6

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 13:48
von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte

Hallo Wolfi,

gut das es Dir besser geht. Die LM 6 kannst Du über die Apo bestellen. Entweder als Dillutation oder als Globuli. Beides geht.

Ich finde das Du mit Deiner Homöopathin über Dein Verhalten sprechen solltest. Für einen Behandler gibt es immer so etwas wie Intuition und nichts verwirrenderes als autarke Patienten. Die intuition und die für wichtig empfundenen Symptome führen zur Mittelwahl. Es ist der rote Faden den sich jeder konstruiert. Warum sie Med. gewählt hat wird nur sie Dir beantworten können. Warum Du das Mittel nicht genommen hast sollte sie auch wissen.

Wenn Du Dein Vertrauen in Deine Homöopathin verloren hast ist das eine schlechte Grundlage für Euch Beide. Du solltest bedenken, das Du nach der LM6 Lyc. evtl. wieder da stehst wo du mit Deiner Entscheidung ein anderes Mittel zu nehmen ausgestiegen bist.

Das mit der "Selbstmedikation" ist so eine Sache. Manchmal funktioniert es, oftmals jedoch nicht.

Herzliche Grüße
Frank


Wenn Krähen eine sterbende Schlange finden, benehmen sie sich, als wären sie Adler. Wenn ich mich als Opfer sehe, kränkt mich der kleinste Fehlschlag. (Shantideva)

zuletzt bearbeitet 04.04.2010 13:50 | nach oben springen

#7

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 15:27
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo Frank,
nimmt man die Globuli jedesmal erneut trocken? Oder muß man sie dann aufrühren? Daher wollte ich mir eine Lösung machen, damit ich nicht immer so oft rühren muß (also am 1. Tag 10x, am zweiten schon 20x usw.).
Die Globuli habe ich da.

Zitat
Ich finde das Du mit Deiner Homöopathin über Dein Verhalten sprechen solltest. Für einen Behandler gibt es immer so etwas wie Intuition und nichts verwirrenderes als autarke Patienten.



Das Problem ist, daß ich ihr gefundenes Mittel für völlig falsch halte. Ich will aber keiner "Intuition, die zum falschen Ergebnis kommt" sozusagen mehr zum Opfer zu fallen. Was ich dieses dreiviertel Jahr unter dem falschen Mittel erlebt habe, das halte ich in so schneller Folge nämlich nicht noch mal durch, und ich habe jetzt eben Angst, daß es wieder so käme mit einem falschen Mittel. Mir blieb aus meiner Sicht daher nichts anderes, als das selbst zu überprüfen (habe ich auch in der Schulmedizin nicht anders gemacht, und bin ja da auch absolut kein FAchmann), nach dem Motto vier Augen sehen mehr als zwei und ich selbst kenne mich am besten. Ich war ein unbequemer Patient für Schulmediziner, nun eben auch in der Homöopathie.
Ich habe eher die Bedenken, daß sich meine H. in ihrer Ehre angekratzt fühlen wird so langsam. DAs wäre für weiteres gemeinsames Vorankommen nicht förderlich. Ich sehe das eigentlich nicht so, es hat nichts mit Berufsehre zu tun, wenn man als Patient nicht mit der Meinung des Behandlers übereinstimmt, ich sehe das ganz sachlich als Überprüfung, weil es ja schließlich auch um mich geht. Ich habe ja trotzdem ihr Wissen "angezapft", ich selbst hätte mich niemals mit Lyc. beschäftigt als Mittel für mich (außer, ich wäre beim Reppen dann drauf gestoßen).
Ich vertraue erstmal darauf, daß ein vernünftiger Mensch eine mal fehlgeleitete Intuition auch verwerfen kann und aus neutralem Punkt erneut die Sache betrachten kann.


Zitat
Die intuition und die für wichtig empfundenen Symptome führen zur Mittelwahl. Es ist der rote Faden den sich jeder konstruiert. Warum sie Med. gewählt hat wird nur sie Dir beantworten können. Warum Du das Mittel nicht genommen hast sollte sie auch wissen.

Wenn Du Dein Vertrauen in Deine Homöopathin verloren hast ist das eine schlechte Grundlage für Euch Beide.



Ich werde ihr das natürlich sagen, daß und warum ich das nicht genommen habe. Allerdings bemerkte sie zu meiner Mail über den Verlauf mit dem falschen Mittel, die ausgedruckt neben ihr lag, mit einer darüberwischenden Handbewegung, daß sie das "natürlich nicht alles gelesen habe" (die war schon lang, ich hatte alle aufgetretenen Symptome geschrieben, und es waren schon scheußlich viele, und ich neige schon zum langatmigen Schreiben, wie man auch gerade hier sehen kann *lol*). Aber ich denke auch, das war eine Schutzhaltung, finde ich irgendwie auch menschlich (und nicht so schlimm, solange das nicht für ewig anhält).
Wir ziehen demnächst um, und wohnen dann noch ein ganzes Stück weiter weg von ihr, ist jetzt schon eine Tagesreise. Vlt. wechsele ich dann aus diesem Grund (dann müßte ich übernachten, weil nicht mehr zu schaffen an einem Tag hin und zurück), ich bin aber noch unsicher, eigentlich finde ich sie ja immer noch gut. Mir wäre am liebsten, wir könnten diese evtl. verbliebene Dissonanz überwinden, was passiert ist ist passiert, - und weiter geht's, von da ab neu startend. Ich denke mal, ein vernünftiger Mensch wird das auch so sehen können, sie ist finde ich ein solcher Mensch, wir werden sehen.
Ich finde es schwierig zu entscheiden, ob ich bleiben oder wechseln soll. Ein Fehler kann auch bei jedem anderen H. geschehen. Wie gesagt, mal sehen, wie es weitergeht.

Zitat
Du solltest bedenken, das Du nach der LM6 Lyc. evtl. wieder da stehst wo du mit Deiner Entscheidung ein anderes Mittel zu nehmen ausgestiegen bist.



Ich verstehe nicht, was Du damit meinst. Wenn es paßt, wäre ich doch weiter, oder nicht? Oder meinst Du das bzgl. der Homöopathin?

Zitat
Das mit der "Selbstmedikation" ist so eine Sache. Manchmal funktioniert es, oftmals jedoch nicht.



Bei mir hat's bisher funktioniert. Ich nehme i.d.R. nur dann ein selbstgefundenes Mittel, wenn ich mir ganz sicher bin. Das ist gar nicht oft der Fall (genau genommen nur ganz wenige Male bisher, Arnika bei einem blauen Fleck zähle ich mal nicht mit), aber wenn, dann bin ich mir eben auch sicher. Bei Lyc. bin ich mir für den Moment sicher, also sicher, daß es genau jetzt paßt. Ebenso bei Med., daß das nicht paßt. Auch meine H. hat ja geschwankt zw. diesen beiden Mitteln, ist also nicht so, daß sie mich überhaupt nicht "erkennt". Ich hatte noch drei weitere Mittel in näherer Wahl, die ich dann ebenso sicher verworfen habe. Der Schlüssel ist vermutlich die gnadenlose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, auch wenn es unschöne und nicht gerade bewundernswerte Dinge sind, die da zum Vorschein kommen, und ja, Lyc. hat diese nicht so tollen Seiten durchaus. Wenn ich ganz verzweifelt bin, gelingt mir das schon, und jetzt, nach Einnahme von Lyc., kann ich es sogar anderen gegenüber zugeben, was ebenfalls zeigt, wie passend es für mich ist.
Ich habe trotzdem nicht vor, mich selbst weiterzubehandeln, das ist ja gar nicht mein Ziel, das war jetzt nur wieder aus der Not geboren. Ein Anruf bei meiner H. hätte mich sicher nicht weitergebracht. Der Besuch bei der H. war andererseits auch nicht etwa sinnlos, denn er hat ja letztlich doch zum richtigen Mittel geführt, wenn auch über Umwege.

Meinst Du, daß ich doch eher wechseln soll, weil unterdessen die Situation zu verfahren ist? Vielleicht will ich das ja nur nicht wahrhaben, weil ich dann meine Meinung revidieren müßte, daß sie einfach supertoll ist und jeder froh sein kann, sie als Behandlerin zu haben (denn genau so denke ich ja weiterhin über sie).
LG
Wolfi


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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#8

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 16:24
von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte

Nun ich möchte hier auf gar keinen Fall für oder gegen einen Wechsel sprechen. Dein "eigenständiger Wechsel" bzw. die Nichteinnahme des von ihr vorgeschlagenen mittels macht ihr die Betrachtung des Falles schwer. Aber Du hattest ja schon gesagt das Du es ihr mitteilen möchtest. Das finde ich gut und wichtig. So eine "Arzt" - Patient Beziehung muss so etwas schon aushalten können.

Wenn Lyc. passt und es Dein momentanes Mittel ist, dann stehst Du nach dem Auswirken wieder an einer ähnlichen Situation: Du gehst zu ihr und sie verschreibt Dir evtl. ein Neues Mittel und sagt dir etwas über eine Alternative. Und schon geht das ganze wieder von vorne los.

Herzliche Grüße
Frank


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#9

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 16:36
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Klar würde ich dem Behandler immer sagen, was ich genommen oder nicht genommen habe, alles andere gibt ja keinen Sinn, finde ich. Der Behandler muß ja wissen, was vorausging.

Zitat
Wenn Lyc. passt und es Dein momentanes Mittel ist, dann stehst Du nach dem Auswirken wieder an einer ähnlichen Situation: Du gehst zu ihr und sie verschreibt Dir evtl. ein Neues Mittel und sagt dir etwas über eine Alternative. Und schon geht das ganze wieder von vorne los.



Ah so, jetzt verstehe ich, was Du meintest. Wobei ich im Moment der Meinung bin, das ist unterdessen unabhängig von der Person des Behandlers. Ich hatte von Anfang an höchsten Respekt vor homöoapthischen Mitteln. Nach dieser Erfahrung mit dem falschen Mittel läßt mich dieser Respekt aber sehr vorsichtig sein, ich würde kein Mittel mehr nehmen, ohne es selbst zu überprüfen, egal von wem verordnet (außer in akuten Notfällen, aber hier geht's ja um chronische Sachen, wo es nicht um einen Tag und schon gar nicht um die Minute geht).

Jedenfalls danke für Deine Meinung, hat mir geholfen, das etwas mehr zu reflektieren. Wenn ich auch noch nicht bei einem Ergebnis dazu bin, aber hat ja auch noch Zeit.


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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#10

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 07.04.2010 20:34
von Gabaki (gelöscht)
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Gestern morgen hatte ich wieder die Symptome, derentwegen ich dann das (passende) Konstitutionsmittel eingenommen hatte. Ich nahm es nochmal, aufgerührt. Die Symptome verschwanden wieder, ich fühlte mich auch (wieder) wohl. Gleichzeitig traten aber Schmerzsymptome auf (bekannte), wandernd, und schließlich, gerade als ich ins Bett wollte, genau der Schmerz, der durch das falsche Mittel "ausgemerzt" worden war. So heftig wie nie zuvor, über viele Stunden, fast die ganze Nacht lang. Das "verlorene Symptom" kam also zurück, und wie ich meine, als Rückspulung.
Heute morgen ist alles wieder okay.


Ich verstehe nun nur nicht, wenn das Mittel doch passte, warum überhaupt ein Neues gewählt wurde und nicht in der nächst höheren Potenz gegeben wurde?

Lieber Gruß,
Gaby

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#11

RE: falsches Mittel, Prüfsymptome (und Unterdrückung?)

in Allgemeines zur Homöopathie 08.04.2010 13:53
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Das liegt vermutlich daran, daß sich die Symptomlage aber verändert hatte und dieses Mittel dann nicht mehr paßte. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß manche Homöopathen ein Mittel, das gut geholfen hatte, nach Auswirken immer erst nochmal geben, um zu sehen, ob es nicht doch noch was bringt (aber ob das stimmt, weiß ich nicht), und grundsätzlich habe ich genau zu diesem Mittel tatsächlich eine große Affinität einfach so, könnte mir vorstellen, daß ich es irgendwann nochmal bräuchte, wer weiß. Aber trotzdem waren die aktuellen Symptome derzeit nicht mehr so auf dieses Mittel passend, und darum geht es ja. So mein Verständnis.


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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