#1

C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 25.03.2014 06:38
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Wollte gerne mal wissen wie so Eure Erfahrungen sind.
Es gibt Empfehlungen von Homöopathen, C-Potenzen häufiger zu geben, also nicht zu warten bis nach einer Verbesserung es wieder schlechter wird und dann erst zu wiederholen.
Wenn also ein Mittel angezeigt ist könnte man sich eine Ansatzflasche herstellen, darin eine Gabe (2-3 Globuli) einer C-Potenz, 1/4 Alkohol, 3/4 Waser dazu.
Davon täglich bzw. auch umtägig je nach Anweisung einen Tropfen nehmen, vorher immer schütteln damit sich die Potenz ändert.( Bei empfindlichen Patienten den Tropfen in Wasser,rühren !, bzw. Einnahme aus dem 2. Wasserglas.) Es ist eine ähnliche Einnahmeempfehlung wie bei Q-Potenzen.( Diese sind ja für die tägliche Einnahme gedacht)
Ich habe das so ausprobiert, bei mir selbst auch. Durchweg habe ich bei der Behandlung chronischer Krankheiten da schlechte Erfahrungen gemacht.Bei akuten Sachen ging alles gut, sofern man in dem Moment mit der Einnahme aufhört, wenn sich erste Anzeichen der Besserung zeigen.Was aber auch schwierig ist für Patienten die sich nicht gut beobachten, diesen Moment zu erkennen.
Bei fortgesetzter Einnahmne von verklepperten C-Potenzgaben im chronischen Krankheitsfall zeigen sich nach 2-3 Tagen Symptome des Mittels ( Prüfsymptome)- und man fühlt sich kranker als vorher.Deshalb verwende ich die C-Potenz mittlerweile wieder nur als Einmalgabe.Bzw. wenn ein Mittel wahrscheinlich im chronischen Fall länger benötigt wird, lasse ich die Ansatzflasche herstellen und dann Einmalgaben entnehmen, dh. warten bis nach der Besserung wieder Verschlechterung eintritt, dann erst wieder Einnahme aus der Ansatzflasche.
Ich habe eine Kollegin, die mit der Einnahmemethode, Ansatzflasche, häufige Wiederholung, gute Erfahrungen gemacht hat.
Vielleicht hat das schon jemand von Euch ausprobiert.

Johanna-Elisabeth

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#2

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 25.03.2014 06:56
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo Johanna,
wie Du sagst, bei akuten Erkrankungen kenne ich das auch, sogar ein "alle viertel Stunde ein Schluck" oder sowas. Aber ich kenne es nicht bei chronischen.
VG, Wolfi


Nihil fit sine causa - Nichts geschieht ohne Grund

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#3

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 25.03.2014 07:04
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Die Variante bei chronischen Erkrankungen wird hier bei uns auch angewendet, nicht aller viertel Stunden, aber zB. einmal täglich.
Ich finde es in der Literatur so genau auch nicht. Hahnemann hat wohl gerade in den letzten Lebenjahren sehr viel experimentiert. Das liest man bei R.Handley "Auf den Spuren des späten Hahnemann" Aber ob nun alles gut ist und sich in der Praxis bewährt, das muss die Beobachtung beweisen.
Johanna

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#4

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 25.03.2014 16:22
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Hallo, Johanna,
es gibt ja die verschiedensten Methoden und Namen - Wasserglasmethode, fraktionierte Gabe, Fläschchenauflösung ...

Bei akuten Fällen finde ich die Wasserglasmethode am günstigsten - also nur rühren, um die Arznei leicht zu verändern, aber nicht durch Verschütteln zu potenzieren.
Doppelgabe in chronischen Fällen wirkt auch gut: 1 Globulus in Wasser auflösen lassen, nur leicht rühren und davon einen Schluck, nach einer halben Stunde wieder einen Globulus, rühren, auflösen und einen Schluck. Wirkt irgendwie sehr sanft.
Fläschchenauflösung, bei Bedarf einzunehmen, mit Verschütteln vor jeder Einnahme habe ich auch probiert. Speziell bei den tieferen Potenzen führt das gern zu Prüfsymptomen, weil man einfach zu oft einnimmt.

Zitat
Es gibt Empfehlungen von Homöopathen, C-Potenzen häufiger zu geben, also nicht zu warten bis nach einer Verbesserung es wieder schlechter wird und dann erst zu wiederholen.



Dieses Auf und Ab ist natürlich nicht so schön, andererseits kann es sein, dass man in einen Heilungsprozess zu früh mit der nächsten Potenz eingreift.
LG ilse


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#5

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 26.03.2014 16:14
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Hallo Ilse,
Ja genau. Das habe ich auch gemerkt, es gibt sehr schnell Prüfsymptome,
Danke erstmal.

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#6

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 15.05.2014 18:50
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Noch eine Ergänzung zu diesen Thema, bin gerade drauf gestoßen im Organon.
Es gibt ja Unterschiede in den Auflagen von der 4.und 5. zur 6.(letzten) Auflage.
Die §§ 246 bis 249 und §§ 270 bis 272 in der 6. Auflage beziehen sich in erster Linie auf Q-Potenzen. In den vorigen Auflagen waren die Q-Potenzen noch kein Thema.

Die Q-Potenzen können also getrost wiederholt werden (§246), einige Homöopathen (Geukens, Vithoulkas ???) haben das offensichtlich hier anders aufgefasst und wiederholen auch C-Potenzen, was so direkt aber nicht im Organon steht. Zumindest habe ich es nicht gefunden.Ist wahrscheinlich deren (gute ) Erfahrung. Mit Bleistift hatte ich mal ergänzt:" C-Potenz-Wiederholung im Akutfall in Stunden, chronischer Fall frühestens nach 7 Tagen" (Organon 5.Auflage.)

Betrifft C-Potenz: 6.Auflage, Organon: §276
"...öftere Wiederholung derselben richten in der Regel großes Unglück an..."

Es wäre schön wenn jemand seine Erfahrungen mit häufiger Wiederholung von C-Potenzen mitteilt, sofern welche gemacht wurden.
Ich selbst habe da keine guten und werde sie nicht rasch wiederholen lassen. Selbst im Akutfall nicht.
Hatte kürzlich einen Fall von Prellung des Fußknöchels /Sprunggelenk , war sehr schmerzhaft, geschwollen, nix gebrochen.
Zuerst wurde Arnika gegeben, C200,danach etwas besser, nächster Tag Rhus.tox. C200 da noch immer Beschwerden, verkleppert in Wasser, nach jeder Einnahme schütteln, rühren...insgesamt 5 Einnahmen wurden genommen über 24 Stunden. Die Schwellung wurde größer, glasig ...und die Besserung ließ auf sich warten. Vermutlich wäre alles ohne Verschlimmerung und schneller verlaufen Richtung Heilung, wenn man Rhus.tox. nur als Einmalgabe verabreicht hätte. Also meiner Erfahrung nach hilft die häufige Wiederholung (C-Potenz) nicht, es geht deshalb nicht schneller. Im Gegenteil, es zeigen sich Prüfungssymptome des Mittels, ein Zeichen daß es zuviel der Gabe ist. Oder ???
Vielleicht mag das mal jemand ausprobieren ?

LG
Johanna

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#7

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 15.05.2014 21:55
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Nee, Johanna, ausprobieren möchte ich das nicht. Heißt es nicht bei Hahnemann über die C, dass jede erneute Gabe ausgeschlossen ist, solange die erste Gabe noch wirkt. Es kann natürlich manchmal schon schwierig sein, festzustellen, ob die Gabe noch wirkt, weil die Heilung nicht immer ganz gradlinig verläuft. Innere "Umbauten" bemerkt man ja erst nach einiger Zeit. Oder der Patient hat z. B. gemeint, och, nun tut ja der verrenkte Knöchel kaum noch weh, da kann ich ruhig wieder mit meiner Gymnastik anfangen. Also ich warte lieber zu lange, als zu früh dazwischen zu funken, denn ich will ja wissen, ob sich neue Symptome zeigen.
Bei hochakuten gefährlichen Zuständen, z. B. Schlaganfall, kann das anders sein, aber damit habe ich keine Erfahrung. Da provoziert man, so habe ich mir sagen lassen, schon mal neue Symptome durch schnell wiederholte Gaben - denn: der Organismus kann nur solche Symptome hervorbringen, die er in seinem "Programm" hat, und folglich können auch diese vermeintlichen Prüfsymptome Wegweiser zum Folgemittel sein. Das Folgemittel muss dann diese "Prüfsymptome" besonders charakteristisch haben.
LG ilse


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#8

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 16.05.2014 08:58
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Genau, so sehe ich es auch daß die C-Potenz auswirken soll, keine erneute Gabe.
Bei hochakuten Zuständen kann es gefährlich werden mit der Wiederholung von C-Potenzen, besonders wenn es zu Ende geht...das heißt es geht dann ziemlich schnell.
Das ist das Problem, daß man schlecht einschätzen kann ob der Mensch noch heilbar ist oder nicht, ob er noch leben kann, stark genug ist das Mittel als Heilimpuls aufzunehmen, oder ob es eher Richtung Himmel geht,weil die Lebenskraft zu schwach ist. Das muss man erspüren, oder den Patienten selbst fragen. (Ob er leben will, oder wie er seine Kraft einschätzt)
Ich wäre mir da nicht so sicher ob die aufgetretenen Prüfsymptome wirklich ein neues Mittel anzeigen. Doch nur wenn sie beständig sind, oder ?

LG
Johanna

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#9

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 16.05.2014 11:03
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Zitat
Ich wäre mir da nicht so sicher ob die aufgetretenen Prüfsymptome wirklich ein neues Mittel anzeigen. Doch nur wenn sie beständig sind, oder ?



Im Prinzip ja, aber in kritischen hochakuten Fällen hat man die Zeit vielleicht nicht mehr. Aber auf jeden Fall kann es nichts schaden, zunächst separat die Prüfsymptome zu repertorisieren und dann die noch verbliebenen Originalsymptome dazu. Wär doch interessant, was rauskommt. Muss mal gelegentlich nachgucken, ob irgendwo so ein Vorgehen beschrieben ist, vielleicht bei Burnett.

Sowieso muss man schon hart gesotten sein, um ein Mittel durchzuziehen, auch wenn es dem Patienten grottenschlecht geht. Wir hatten z. B. mal einen Livefall, Tumor, Verordnung Conium. Der Patient hatte danach wochenlang extremen Schwindel - konnte nicht mehr Auto fahren, Sex klappte nicht usw. Er war stinkesauer: "das ist doch kein Leben". Der Behandler hatte seine liebe Not, ihn bei der Stange zu halten. Aber: bei der nächsten Kontrolle im KH zeigte sich, dass der Tumor geschrumpft war.
LG ilse


zuletzt bearbeitet 16.05.2014 11:08 | nach oben springen

#10

RE: C-Potenzen, häufige Wiederholung verkleppert ?

in Allgemeines zur Homöopathie 17.05.2014 15:00
von Johanna | 162 Beiträge | 1410 Punkte

Die Erfahrung mit Con. hatte ich auch schon, die TU- Marker gingen runter und von dem Tumor war nach 3 Monaten nix mehr nachweisbar. Das ist toll.
Man müßte sich nur seiner Sache sicher sein, die Marker sind ein gutes Indiz, wenn die besser werden kann man so weitermachen. ( In Zukunft brauchen wir mehr Ärzte die mit uns gut zusammenarbeiten, nicht gegeneinander.)
Bezüglich Mittelwechsel: Hahnemann hat ja viel experimentiert, es gab Zeiten wo er bei jedem neu aufgetretenen Symptom das Mittel gewechselt hat.( Quelle:R.Handley )
Ich selber warte lieber ein bißchen bis ich mir sicher bin, bis sich wirklich neue Symptome zeigen.
Unter den neuen Symptomen meine ich die welche beständig sind und nicht ins Mittelbild gehören.

Was die Wiederholung der C-Potenzen betrifft:
Es steht doch irgendwo bei Hahnemann, evtl. in der 5. Auflage Organon (???)- die ich aber nicht habe, auf jeden Fall aber im Vorwort 2. Auflage Chronische Krankheiten, 3.Band.
Dort beschreibt er daß die Arznei (C-Potenz) in Flüssigkeit aufzulösen ist, in mehreren getrennten Gaben, ein Teelöffel jeweils täglich oder jd. 2. Tag. Wahrscheinlich ist es das was Du mit Split-Dosis (geteilte Gabe) meinst.
Er hat dann diese Gabe immer weiter um ein Vielfaches verdünnt, so daß es auch für sensible Leute verträglich wird- also eine Art Vorstufe der Q-Potenz.

Interessante Literatur dazu: www.hpathy.de
Hahnemanns fortgeschrittene Heilmethoden
Teil 2: Die medizinische Lösung
Teil 8: Empfindlichkeit, Vergleich Zentesimal und LM Potenz

Wer sich gern mal mit den Experimenten von Hahnemann beschäftigen will , dem sei R.Handley "Auf den Spuren des späten Hahnemann" empfohlen. Sicher ist nicht jedes Experiment von Hahnemann für uns zum Nachmachen geeignet. Ich sehe das durchaus kritsch, was er da gemacht hat. Es gibt hier keine absolute Wahrheit. Aber unbedingt lesenswert. Es zeigt seine Herangehensweise: Ausprobieren und Beobachten ! ( nicht Analysieren und Interpretieren)



LG
Johanna

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