#1

Fragen zu Grundlagen der Homöopathie

in Allgemeines zur Homöopathie 16.05.2013 01:25
von Barbara (gelöscht)
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Liebe Forumsmitglieder,

nachdem ich mich nun schon vor Tagen angemeldet und bisher noch kein Lebenszeichen von mir gegeben habe, schaffe ich es nun auch endlich, mein Anliegen vorzubringen.
Da ich forumstechnisch ungeübt bin, habe ich ein paar Tage gebraucht, um mein Geschreibe fertigzustellen.

Ich habe bisher – ich nenne es mal „Homöopathie für den Hausgebrauch“- angewendet, um damit unserer Tochter, die sehr allergisch veranlagt ist, zu helfen, und bin nun an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiterkomme. Um mich weiter auf dieses Thema einlassen zu können, möchte ich gerne einige Grundlagen verstehen und hoffe, in diesem Forum vielleicht Antworten auf meine Fragen zu bekommen.

Aber erst einmal möchte ich kurz meinen „homöopathischen Werdegang“ erzählen:

Ich beschäftige mich mit der Homöopathie seit der Geburt unserer Tochter vor 7 Jahren, einfach aus dem Grund, um ihr zuviel Schulmedizin zu ersparen. Aus ihrer allergischen Veranlagung resultieren viele Probleme. Wir haben seit ihrem 2. Lebensmonat (!) mit einem sehr starken Heuschnupfen zu kämpfen, auf bestimmte Lebensmittel reagiert sie mit Durchfall und in letzter Zeit befürchte ich, dass sich auch eine Neurodermitis entwickelt.
Wir waren bei vielen Ärzten und haben viel naturmedizinisch und homöopathisch ausprobiert, anfangs ohne allzu großen Erfolg. Im Laufe der Zeit habe ich durch Ausprobieren und Beobachten, gute Ratschläge und viele Recherchen im Internet einige Möglichkeiten gefunden, wie ich ihr zumindest oberflächlich helfen kann. Ich nenne mal einige Beispiele:

Als erstes haben wir die Lebensmittel aus ihrem Speiseplan gestrichen, die sie nicht verträgt. Das haben wir durch einen kinesiologischen Muskeltest herausgefunden. Vor allem sind es Äpfel. Danach hatten wir das Durchfallproblem längere Zeit im Griff. Leider kommen so allmählich weitere Lebensmittel hinzu. Seit neuestem sind es, befürchte ich, Weintrauben, die sie bisher gut vertragen hat.

Vor einiger Zeit hatte sie einen nachgewiesenen Kalzium- und Eisenmangel (warum auch immer, ich achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung). Weil ich von mir selber weiß, dass ich Eisenpräparate nicht vertrage, habe ich es mit dem Schüsslersalz Nr.3 Ferrum phosphoricum und fürs Kalzium mit der Nr. 22 Calcium-Carbonicum in den Potenzen D6 bzw. D12 versucht. An ihrem Essen habe ich nicht viel geändert. Bei einer späteren Blutuntersuchung waren beide Werte sehr gut. Sie sah auch viel gesunder aus. Die Untersuchung hatten wir bei ihrem Kinderarzt durchführen lassen.

Wenn der Heuschnupfen (der gottseidank nicht mehr immer, sondern saisonweise ist) sehr stark ist, und ihr auch auf die unteren Atemwege schlägt, gebe ich ihr die Globuli von der Fa. Klosterfrau, sie heißen Allergien und es handelt sich um Lungenkraut in der Potenz D2. Ich habe gelesen, dass es früher als Tee bei Lungenkrankheiten angewendet wurde. Die lindern ihre Beschwerden etwas, vor allem den Husten.

Sind die Augen wieder sehr gereizt, bekommt sie Euphrasia Augentropfen von der Fa. Wala. Die helfen fantastisch. Es handelt sich um das Kraut Augentrost in der Potenz D2.

Auch Allium Cepa habe ich schon mit gutem Erfolg verwendet. Es hat vor allem die Augen beruhigt.

Ich könnte noch andere Beispiele anführen, aber vielleicht konnte ich auch so deutlichmachen, auf welche Art und Weise wir uns durchwurschteln. Ich benutze die Homöopathie im Grunde wie eine Medizin. Ich habe festgestellt, dass sie helfen kann und habe bisher auch oft eine Möglichkeit gefunden, ein konkretes Problem zu beheben oder zu lindern, ohne die schulmedizinische Keule einzusetzen. Allmählich weiß ich aber auch nicht mehr weiter. Natürlich ist mir klar, dass die eigentlichen Ursachen tiefer liegen. Deshalb würde ich unserer Tochter gerne auf dieser Ebene helfen. Sie ist auch charakterlich kein einfaches Kind, auch da würde ich ihr gerne helfen.

Mit höheren Potenzen habe ich es bisher noch nicht versucht, und würde das auch lieber mit einem Heilpraktiker machen, aber um mich nach unseren anfänglichen Misserfolgen wieder darauf einlassen zu können, möchte ich die homöopathische Lehre als Laie einfach besser verstehen. Bei meinen Internet-Recherchen zu bestimmten Mitteln komme ich immer wieder auf die gleichen Fragen, auf die ich bisher noch keine Antwort gefunden habe. Die, die mir am wichtigsten sind, stelle ich jetzt einfach einmal:

1. Wie genau sind die sehr differenzierten Typbeschreibungen, die einem Mittel zugeordnet werden, zustande gekommen? Sie erstrecken sich ja auf alles, sogar auf anatomische Merkmale (z.B. hängende Schultern, großer Kopf o.ä.) Auf welche Beobachtungen stützen sie sich und wer hat all diese Beobachtungen gemacht? Und: gelten sie für jede Potenz?

2. Wie genau verändert sich die Wirkung eines homöopathischen Mittels mit steigender Potenz? Nach meinen Beobachtungen wirken die niedrigen Potenzen bis D12 wie die Ausgangssubstanz selbst. Stimmt das? Und ab welcher Potenz verändert sich die Wirkung?

3. Warum ist bei Schüssler-Salzen alles irgendwie unkomplizierter, obwohl sie meiner Meinung nach auch Homöopathie sind?

Ich weiß, dass diese Fragen sehr laienhaft und unqualifiziert sind, aber sie sind mir halt wichtig, um wenigstens die Grundbausteine der doch sehr komplizierten homöopathischen Lehre zu verstehen. Der Satz „Gleiches mit Gleichem heilen“ reicht als Erklärung nicht aus.

Ich würde mich freuen, wenn ich eine Antwort erhalten würde. Es würde mir helfen zu entscheiden, wie ich den Weg mit der Homöopathie weitergehen kann.

Viele herzliche Grüße
Barbara


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#2

RE: Fragen zu Grundlagen der Homöopathie

in Allgemeines zur Homöopathie 16.05.2013 13:44
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo Barbara,

ich antworte Dir mal als homöopathischer Laie mit etwas Kenntnissen unterdessen, und vor allem als langjähriger Patient:

Zitat
Wir waren bei vielen Ärzten und haben viel naturmedizinisch und homöopathisch ausprobiert, anfangs ohne allzu großen Erfolg.


Zitat

Mit höheren Potenzen habe ich es bisher noch nicht versucht, und würde das auch lieber mit einem Heilpraktiker machen, aber um mich nach unseren anfänglichen Misserfolgen wieder darauf einlassen zu können



Wie genau sahen diese "Mißerfolge" aus? Ich frage, weil, manchmal ist ein scheinbarer homöopathischer Mißerfolg nur eine Stufe im Verlauf. Was genau bedeutet "viel homöopathisch ausprobiert"? Manchmal liegt es auch an der Vorgehensweise, wenn sich in einer homöopathischen Behandlung kein Erfolg einstellt.

Was ich sagen will ist, Deine Aussage, ihr habt homöopathisch viel gemacht und es hat keinen Erfolg gebracht, das müßte man einfach genauer ansehen, was, warum, und ob überhaupt, hier kein Erfolg zu verzeichen war.

Wenn Du Dich weiter und näher mit der Homöopathie beschäftigst, wirst Du verstehen, was ich meine, da bin ich ziemlich sicher.

Zitat
Natürlich ist mir klar, dass die eigentlichen Ursachen tiefer liegen.


Zitat

Wie genau sind die sehr differenzierten Typbeschreibungen, die einem Mittel zugeordnet werden, zustande gekommen? Sie erstrecken sich ja auf alles, sogar auf anatomische Merkmale (z.B. hängende Schultern, großer Kopf o.ä.)



Ein konstitutionell (also nicht für etwas Akutes) verabreichtes Mittel umfaßt eigentlich "alles". Den gesamten Menschen, mit all seinen Symptomen und auch Erfahrungen usw., auch denen, die er mittelbar und unmittelbar von seinen Eltern usw. übermittelt bekommt und bekommen hat.

Zitat
Deshalb würde ich unserer Tochter gerne auf dieser Ebene helfen.


Zitat
Mit höheren Potenzen habe ich es bisher noch nicht versucht, und würde das auch lieber mit einem Heilpraktiker machen



Ich finde das immer sehr schön, wenn Eltern für ihr Kind, für das sie ja auch Verantwortung tragen, nicht müde werden, Mittel und Wege zu suchen und hoffentlich auch finden, damit es ihm möglichst gut geht. Ja, bitte, wenn Du "ächte Homöopathie" für Dein Kind willst, dann geh' mit ihr zu einem Fachmann. Das sage ich, die gerade selber 'an sich herumdoktort'. Aber, das betrifft mich und nicht jemand anderen, und, ich war mir schon sehr sicher, daß dieses Mittel genau paßt. Und, soviel weiß ich unterdessen, daß ich halt beurteilen kann, wenn ein Mittel wirklich paßt (Rückspulungen usw. - Naja, so ganz stimmt das auch nicht, wie man hier auch nachlesen kann. Aber das spricht dann erst Recht gegen eine Selbstbehandlung eines Laien). Mit einem Kind würde ich auf gar keinen Fall selber herumwirtschaften. Und schon gar nicht dauerhaft bei chronischen Zuständen. Und erst Recht nicht, mit so wenigen Kenntnissen über Homöopathie, - und dann erst Recht nicht am eigenen Kind. Hört sich vielleicht komisch an, aber so ist es doch: Warum macht jemand etwas, etwas vielleicht sogar Riskantes, mit dem eigenen Kind, was er mit einem fremden, wo es ihm doch eigentlich egaler sein könnte, was dabei herauskommt, niemals tun würde?
Das soll beileibe überhaupt kein Vorwurf sein, liebe Barbara. Nur mal aus meiner Sicht zum D'rübernachdenken.

Man meint ja so landläufig, "ach, Homöopathie, ist ja nicht schädlich. Und wenn's doch hilft". Aber es ist viel diffiziler und umfassender als das. Es gibt so Vieles zu bedenken, zu wissen (2000 oder so komplette umfassende Mittelbilder, und das ist längst nicht alles), zu beachten. Und auch zu peinlichst-kleinlichst zu beobachten manchmal. Das Beobachten des Verlaufs, das ist das, was man als Eltern (oder selber als Patient) sich als Aufgabe aneignen sollte. Damit erleichtert und manchmal erst ermöglicht man dem Behandler die Behandlung, die richtige Mittelwahl.

Zitat
1. Wie genau sind die sehr differenzierten Typbeschreibungen, die einem Mittel zugeordnet werden, zustande gekommen? Sie erstrecken sich ja auf alles, sogar auf anatomische Merkmale (z.B. hängende Schultern, großer Kopf o.ä.) Auf welche Beobachtungen stützen sie sich und wer hat all diese Beobachtungen gemacht? Und: gelten sie für jede Potenz?



In der Regel durch Mittelprüfungen am Gesunden. Und ein wenig Beobachtung dürfte auch dabeisein. Sehr viele davon wurden von Hahnemann selbst gemacht bzw. durchgeführt. Andere von anderen Homöopathen. Und bis heute.
Sie gelten für das Mittel an sich, also für alle Potenzen gleichermaßen. Das Mittelwesen ändert sich nicht durch die Potenzierung.

Zitat
2. Wie genau verändert sich die Wirkung eines homöopathischen Mittels mit steigender Potenz? Nach meinen Beobachtungen wirken die niedrigen Potenzen bis D12 wie die Ausgangssubstanz selbst. Stimmt das? Und ab welcher Potenz verändert sich die Wirkung?



Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung heraus sage ich mal so: Es kommt auf die Ursächlichkeit der Erkrankung, den Allgemeinzustand, die Befindlichkeit des Patienten, die Art der Erkrankung, den aktuellen Zustand der Erkrankung und Vieles mehr an. Manchmal gilt es, überschießende Reaktionen auf jeden Fall von Vornherein zu verhindern, manchmal gilt es, einen wirklich starken Reiz zu setzen, manchmal will man ein Organ möglichst selbst erreichen usw.. Laienmäßig ausgedrückt, wie ich das inzwischen so mal mitbekommen habe. Solche Dinge z.B. kann man mit Potenzen regulieren. Um das möglichst immer passend für den Patienten hinzubekommen braucht es Wissen, viel Wissen m.E., Erfahrung, Einfühlungsvermögen, und dann noch mehr Wissen. Die Homöopathie ist vor allem eine sehr komplexe und umfassende Angelegenheit. Das Wissen, und zwar um so allerhand, nicht allein die Mittelkenntnisse (die für sich alleingenommen auch schon sehr umfassend sind), sind erstmal ganz unabdingbar m.E. Nur nochmal gesagt, für eine Behandlung chronischer Erkrankungen muß m.E. unbedingt ein Fachmann (oder eine Fachfrau natürlich) aufgesucht werden.

Zitat

Der Satz „Gleiches mit Gleichem heilen“ reicht als Erklärung nicht aus.



Der ist auch so nicht richtig. Es heißt "Ähnliches mit Ähnlichem heilen". Und gerade nicht "gleich" als grundlegendes Prinzip.

Aus meiner Sicht, die ein paar Jahre Erfahrung als Patient hat mit der Homöopathie, kann es für Deine Tochter eine sehr gute Wahl sein, homöopathisch behandelt zu werden. Ich finde auch dies klasse von Dir:

Zitat
möchte ich die homöopathische Lehre als Laie einfach besser verstehen.



Denn, wenn man sie besser versteht, kann man selber besser beobachten und auch beurteilen. Den Verlauf vor allem. Und das ist ziemlich wichtig. Für den behandelnden Homöopathen, um auch richtig weiterbehandeln zu können. Aber auch für einen selbst, um dann irgendwann genau das erkennen zu können, was ich in meinen ersten Sätzen in diesem Beitrag ansprach: Ist die Behandlung erfolgreich oder nicht?

Liebe Barbara, nur nochmal deutlich, mir liegt völlig fern, Dich und Deine bisherige Vorgehensweise in irgendeiner Weise zu verurteilen. Ich habe nur aus meiner Sicht etwas dazu geschrieben. Du hast bisher bestimmt immer Dein Bestmögliches getan, um Deiner Tochter zu helfen. Und Du bleibst weiterhin dran, Dinge noch zu verbessern. Das finde ich sehr achtenswert. Meiner Meinung nach solltest Du aufhören, Deine Tochter selbst zu behandeln, bzw. keinesfalls damit beginnen, sie nun auch mit anderen von Dir herausgesuchten homöopathischen Mitteln selbst zu behandeln, die Du vielleicht unter der Maßgabe heraussuchst, daß sie "mehr in die Tiefe gehen". Wenn Du eine homöopathische sog. konstitutionelle Behandlung für Deine Tochter möchtest, suche Dir einen guten Homöopathen für Dein Kind, jeder Euro ist dort gut angelegt, finde ich. Sich mit der Homöopathie selber auch zu befassen ist natürlich auch meiner Meinung nach sehr sinnvoll und hilfreich, finde ich sehr begrüßenswert, daß Dich das näher interessiert.

Mir ist heute scheinbar nach langen Texten. :-)

Liebe Grüße,
Wolfi


Nihil fit sine causa - Nichts geschieht ohne Grund

zuletzt bearbeitet 16.05.2013 19:02 | nach oben springen

#3

RE: Fragen zu Grundlagen der Homöopathie

in Allgemeines zur Homöopathie 16.05.2013 22:52
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Boah, Wolfi, da hast du dich ja reingekniet!

Noch bisschen von mir, Barbara, zu deinen Fragen:
[quote]1. Wie genau sind die sehr differenzierten Typbeschreibungen, die einem Mittel zugeordnet werden, zustande gekommen? Sie erstrecken sich ja auf alles, sogar auf anatomische Merkmale (z.B. hängende Schultern, großer Kopf o.ä.) Auf welche Beobachtungen stützen sie sich und wer hat all diese Beobachtungen gemacht? Und: gelten sie für jede Potenz?
/quote]

Mal vorweg: Die Typbeschreibungen, die im Netz vor allem kursieren sind ähm Schrott. Eine hom. Arznei wird nicht nach dem Typ verschrieben, sondern nach den Krankheitssymptomen. In diesen Typbeschreibungen steht ja zum Beispiel, dass "Phosphorus rote Haare hat". Aber sind rote Haare was Krankhaftes und dürfen Schwarzhaarige diese Arznei folglich nicht bekommen?

Grundlage für eine homöopathische Verschreibung sind die in den Materia medica (Arzneimittellehre) aufgelisteten Krankheitssymptome, die in "Tests" an Gesunden durch die Einnahme dieser Arznei hervorgerufen wurden und durch Heilung von Kranken mit ähnlichen Symptomen durch diese Arznei bestätigt wurden, wie Wolfi schon geschrieben hat.

In einer Materia medica sind bei jeder Arznei alle Krankheitssymptome aufgelistet, die sie jemals hervorgerufen und geheilt hat. Aber um diese Arznei zu verschreiben, muss der Kranke nicht alle diese Symptome haben (sonst wäre er ja ein armes Schwein :-). Sondern nur die Symptome des Kranken müssen in dieser Auflistung enthalten sein.

Man fragt sich also, wie diese seltsamen "Typbeschreibungen" zustande gekommen sind. Zum einen haben Homöopathen in ihren Fallberichten den Patienten beschrieben - Alter, Aussehen, Haltung etc. und eben auch Haarfarbe und Sommersprossen. Mag sein, dass zufällig mehrere Patienten, die durch Phosphorus geheilt wurden, rotes Haar hatten, aber das kann man ja nicht verallgemeinern. Ein Arzt, der schon 10 Brustkrebspatientinnen mit Depression hatte, kann auch nicht behaupten, dass Frauen mit Brustkrebs immer Depressionen haben.

Zum anderen: Phosphorus hat in der Prüfung Krankheitssymptome hervorgerufen, die u. a. denen vom Tuberkulosekranken ähneln, also z. B. Bluthusten, Lungensymptome, hektische rote Flecken. Menschen mit tuberkulinischer Belastung sind meist großgewachsen, feingliedrig, mit zarter Haut - solche Merkmale bei einem Patienten kann der Homöopath durchaus mit berücksichtigen, wenn er nach der passenden Arznei sucht. Nichtsdestotrotz heilt Phosphorus aber auch ein schwarzhaariges kleines Pummelchen mit Magenschmerzen und Blähungen, wenn diese Symptome in der Materia medica verzeichnet sind.

Hängeschultern, großer Kopf etc. sind für den Homöopathen schon wichtig, das sind ja richtig krankhafte Erscheinungen und folglich handfeste Symptome.

[quote]2. Wie genau verändert sich die Wirkung eines homöopathischen Mittels mit steigender Potenz? Nach meinen Beobachtungen wirken die niedrigen Potenzen bis D12 wie die Ausgangssubstanz selbst. Stimmt das? Und ab welcher Potenz verändert sich die Wirkung?
/quote]

Das hieße ja, wenn du Arsen oder Lachesis in der D12 nimmst, vergiftest du dich. Klar, bei giftigen Stoffen sollte man nicht unter D3 gehen, weil dann noch schädliche Teile der Ausgangssubstanz enthalten sind.

So, jetze mach ich erstmal Schluss.
LG ilse

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#4

RE: Fragen zu Grundlagen der Homöopathie

in Allgemeines zur Homöopathie 17.05.2013 21:35
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Zitat
2. Wie genau verändert sich die Wirkung eines homöopathischen Mittels mit steigender Potenz? Nach meinen Beobachtungen wirken die niedrigen Potenzen bis D12 wie die Ausgangssubstanz selbst. Stimmt das? Und ab welcher Potenz verändert sich die Wirkung?



Tiefpotenzen wirken nicht so umfassend wie Hochpotenzen und halt nur kurz, was ein Vorteil sein kann, falls das Mittel gar nicht passt. Für undramatische akute Beschwerden nehme ich gern Tiefpotenzen. Die wirken gut, auch wenn sie nur halbwegs passen. Als unsere Miez einen Wurstzipfel mit Plombe verschluckt hatte, habe ich ihr Nux-v C6 (ein bewährtes Mittel für solche Fälle, weil es die Darmperistaltik aktiviert) gegeben und prompt kam das Teil unten raus. Meine erste Lehrerin hat den Unterschied immer so erklärt: Eine Tiefpotenz funktioniert wie eine Schrotflinte, irgendeins von den Kügelchen wird schon treffen. Bei einer Hochpotenz ist es wie bei einem Präzisionsgewehr, der Schuss muss genau sitzen.

Je höher eine Potenz ist, desto tiefgehender ist die Wirkung. Das Potenzieren erschließt die Arzneikräfte erst so richtig. Welche Potenz die beste für einen Patienten ist, hängt von der Reaktionsfähigkeit des Patienten ab, von der Art der Erkrankung und von den Lebensumständen.
Von Wirkungsdauer einer Potenz sollte man eigentlich nicht sprechen, denn die Arznei gibt ja jeweils nur einen Impuls, auf den der Organismus reagiert - mit Heilung, wenn es die richtige war.

Zitat
3. Warum ist bei Schüssler-Salzen alles irgendwie unkomplizierter, obwohl sie meiner Meinung nach auch Homöopathie sind?


Weil Schüsslersalze nur Tiefpotenzen sind und nicht exakt auf die individuelle Krankheit abgestimmt sind. Deshalb werden sie ja auch massenhaft eingeworfen, um quasi mit Gewalt eine Reaktion zu erzwingen. Die Heilung einer tiefsitzenden Erkrankung ist damit nicht oder höchstens durch Zufall zu erreichen, viel wahrscheinlicher sind allerdings Prüfsymptome, die jeweils durch die wiederholten Gaben unterdrückt werden. Könnte man höchstens als Homöopathie light bezeichnen.
LG ilse

Irgendwas ist doch mit den Zitaten anders als sonst ... mal sehen, ob es diesmal funzt.

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