Geschrieben am 09.02.2006 21:01 von Susi
Hallo,
ich hab mich noch nicht vorgestellt, sollte ich vielleicht an dieser Stelle: bin Tierheilpratikerin mit Schwerpunkt Homöopathie, w., 38, in München. Mag dieses Forum sehr gern, weil es meinem Wissensbedarfsniveau (ganz tolles Wort, ich weiß;-)) entspricht, d.h., ich trau mich gleich mal eine unbedarfte Frage zu stellen:
Ich habe im November Schwindelattacken bekommen, die sich bis Januar zogen. Es gab eine Episode von nächtlichem Drehschwindel mit Erbrechen, ansonsten war der Schwindel ganz diffus und mit Übelkeit, großer Schwäche und Schweißausbrüchen verbunden.
Aber das ist gar nicht so sehrdas Thema, mich beschäftigt vielmehr die Frage, ob es sein kann, dass das Mittel das ich schon Monate vorher bekam (es ist Phos), in seiner Wirkung so sehr gestört werden konnte oder gar antidotiert wurde. Ich habe nämlich seit dem ersten Auftreten (echtes) Lavendelöl in einer Öllampe gehabt, und zwar nicht wenig. Hatte einen richtigen Lavendel-Anfall, die Phase ging über 1, 2 Wochen. Habe sowas sonst nie in gebrauch. danach ging es mit weihrauch weiter.
im januar bekam ich das mittel nochmal in m, ca. 10 tage spaeter hoerte der spuk dann auf. meinen homeopathen habe ich vergessen zu fragen ob da ein zusammenhang mit meinen massiven beschwerden und dem evtl. gestoerten mittel sein kann.
sorry, meine tastatur spinnt deshalb keine gross/kleinschreibung.
danke schon mal fuer eure meinung und gedanken
susanne
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Hallo Susi,
es gibt unter Homöopathen sehr geteilte Meinungen über die antidotierende Wirkung verschiedener Substanzen wie Kaffee, ätherische Öle, Metall (in Kontakt mit Homöopathika) und Handy-Strahlung. Während die Stimmen beim Kaffee sehr geteilt sind (Morrison berichtet von einem Fall, wo angeblich ein einzige Tasse Kaffee den lange mühsam aufgebauten Therapierfolg wieder zunichte gemacht habe, während Dorsci und Rosina Sonnenschmidt das für Unfug erklären), ist sich die Fachwelt bei starken ätherischen Ölen einig: Sie können sehr stark antidotieren. beim Kampfer (Camphora) wid diese Eigenschaft bisweilen sogar bewußt eingesetzt, wenn dass Mittel oder die Potenz falsch gewählt waren oder eine zu schlimme Erstreaktion eingetreten ist. Deshalb gibt es, z.B. von Elmex, auch "homöopathieverträgliche", pfefferminz- und mentholfreie Zahnpaste.
Dine Frage ist also mit eine klaren JA zu beantworten. Es kann sehr wohl sein, daß das Phosphorus durch das Lavendelöl antidotiert wurde.
Während einer homöopathischen Behandlung sollte man ätherische Öle, besonders sowas im Vergleich zu Zahnpaste Überflüssiges wie Duftlampen, besser vollständig meiden.
Liebe Grüße,
Thomas
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Hallo Susanne,
wenn ich das richtig verstanden habe, hattest du die Schwindelattacken schon vor der ersten Phosphorgabe,
durch Phosphor verschwanden sie, aber nach der Lavendelorgie waren sie wieder da, korrekt?
Eigentlich zählt man Lavendel zu den homöopathisch unbedenklicheren ätherischen Ölen. Aber ich habe ähnliches wie du schon mit Teebaumöl erlebt, das ebenfalls von vielen Homöopathen hinsichtlich Antidotierung für unbedenklich eingestuft werden. Meine Tochter hatte eine 10ml-Flasche vom Wickeltisch gefegt, die dann auf den Fliesen zerbrach. Es war ein sehr intensiver und tagelang anhaltender Geruch.
Generell kann ein gut gewähltes Mittel durch Antidote entweder erst gar nicht oder aber verkürzt wirken. So etwas habe ich vor einigen Jahren im Urlaub erlebt:
Nachdem eine einzige Dosis Lachesis C30 vier Monate perfekt gewirkt hatte, war`s nach einem türkischen Dampfbad mit ätherischen Ölen schlagartig mit der Wirkung vorbei. Da ich vor lauter Schwindelattacken und Kopfschmerzen nicht mehr Autofahren konnte, wusste ich mir nicht anders zu helfen als Lachesis einfach zu wiederholen, was dann den Urlaub gerettet hat.
Viele Grüße
Medi
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Danke fuer Eure schnellen Ueberlegungen,
ich habe keine Ahnung ob ich das mit dem Zitieren im Griff habe, meine Tastatur jedenfalls nicht mehr, versuche es mal
[wenn ich das richtig verstanden habe, hattest du die Schwindelattacken schon vor der ersten Phosphorgabe,
durch Phosphor verschwanden sie, aber nach der Lavendelorgie waren sie wieder da, korrekt?]
Mein allererster Besuch beim Hom. im Juli 2004 hatte u.a. mit maessigem Schwindel zu tun, war aber fuer mich nicht die Hauptbeschwerde, ausserdem bekam ich damals erstmal Ign., wodurch die schwindelaehnlichen Sy ganz verschwanden.
Seither bekam ich 3 bis 4 mal ein Mittel, wobei ich nicht sagen kann, welche(s}bzw ob es nur Wdh oder hoehere Potenzen waren.
Da gibt es auch mehrerlei Ansichten dazu, ich hatte und habe aber Vertrauen zu meinem Hom., der es besser findet, mir erst nach einiger Zeit zu sagen, was ich fuer Mittel bekam bzw bekomme, um nicht zu interpretieren.
Phos bekam ich also nicht von Anfang an, mit Schwindel hatte ich aber auch seit 2004 nicht mehr zu tun. Ist also sehr schwer zu sagen, ob sich einfach mein Allgemeinzustand durch das evtl Antidot verschlechtert hat, und ob oder warum Schwindel dabei eine besondere Rolle spielt i.S. einer zentralen Stoerung und ich gerade dieses Krankheitszeichen bekam.
Haette ich ein Sy aus der juengeren Vergangenheit, das nach Mittelgabe zunaechst verschwand, nach Lavendel wieder bekommen, haette ich auch keinen Zweifel an der antidotierenden Wirkung.
Aber bei so einem Sy, das ich nicht sicher als Altes einstufen wuerde (da es derart ausgepraegt nie war), das aber auch nicht voellig neu ist, das macht mich eben stutzig.
Ich will aber niemanden zum Kopfzerbrechen noetigen!
Noch was zum Kaffee| ich habe schon bilderbuchmaessig auf Mittel angesprochen, obwohl ich immer Kaffee getrunken habe. Aber das ist meine Reaktionslage, ich bin sicher dass jeder auf spezielle Dinge reagiert.
Danke nochmal fuers Denken!
In Antwort auf:
Hallo, Susi,
Zitat:
Aber bei so einem Sy, das ich nicht sicher als Altes einstufen wuerde (da es derart ausgepraegt nie war), das aber auch nicht voellig neu ist, das macht mich eben stutzig.
Es kommt schon vor, daß ein altes Symptom deutlich heftiger wiederkommt, als es ursprünglich war - und auch abgeändert.
Das deckt sich mit Hahnemanns Bild von der Kunstkrankheit, die ein wenig stärker sein soll als die natürliche Krankheit.
Grüße, ilse
In Antwort auf:
Hallo Susi,
mit dem Kaffee ist es so eine Sache. Zu Hahnemann's Zeiten war Kaffeegenuss wohl eher selten. Heutzutage ist es alltäglich. Auch die Lebenskraft scheint sich anzupassen...Alkohol, Nikotin, Drogen...
Anscheinend sind wir heute etwas unempfindlicher gegen störende Einflüsse von aussen geworden? Handystrahlung usw...
Mensch passt sich an...
LG
Ulla
In Antwort auf:
Hallo,
hier passt meine Frage gut hin.
Ich wundere mich so darüber, dass ich mein Mittel nach 3 Monaten der Heilung immer noch antidotieren konnte. Eigentlich ging es mir so gut, dass ich dachte, ich brauche es nicht noch einmal und bin geheilt. Dann ging ich zum Zahnarzt und durch die Umdrehungen des Bohrers, durch die Betäubung oder vielleicht auch durch das Glas Rotwein, das ich abends auf den Schrecken trank (bei mir hat Alkohol schon mal antidotiert) bekam ich wieder eine leichte Ausgabe meiner ursprünglichen Symtome und einen Energieabfall. Meine Hom. hat mich 3 Wochen abwarten lassen, ob alles von alleine wieder in die Gänge kommt, aber erst jetzt, nachdem ich das Mittel in C200 wiederholt habe, geht es mir wieder besser.
Was passiert denn da? Homöopathische Mittel sind doch nicht in der Weise wirksam, dass man sie immer braucht. Ich fühle mich jetzt regelrecht abhängig von dem Mittel, obwohl ich doch jetzt selbst in der Lage sein müsste, gesund zu bleiben!
Viele Grüße,
Psorinia
In Antwort auf:
Hallo Psorina,
warum sollte es nicht der Fall sein, das man sein Konstitutionsmittel sein Leben lang benötigt? Ich halte das nicht für abwegig. Wenn die Mittel homöopathisch gegeben werden, dann erfolgen die Gaben in größeren Abständen und hohen Potenzen. Das sollen uns mal die Schulmedizinernachmachen.
Ebenso kann es auch passieren, daß das vorher so passende Mittel plötzlich keinerlei Wirkung mehr zeigt. Dann heißt es abwarten und genauestens Beobachten. Nicht voreilig ein anderes Mittel nehmen!
Mein Frau fühlte sich auch mal fast abhängig von Ihrem Mittel, bis es nicht mehr wirkte. Das war nach einer langen und vor allem zuverlässigen Zeit des Wirkens schon fast gespenstisch. Dafür kamen dann nach einigen Wochen andere Symptome deutlicher heraus und es geht nun mit einem anderen Mittel weiter.
Es besteht also kein Grund zur Beunruhigung wenn das Mittel beständig wirkt. Ist doch schön.
Weiterhin gute Besserung...
Liebe Grüße
Frank
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Hallo Psorina,
ja was ist eigentlich passiert? Nicht viel, würde ich sagen. Deine Lebenkraft/Energie wurde irgendwie durch irgendwas "gestört". Vielleicht beim Zahnarzt. Da riecht es doch meistens sehr nach Pfefferminze, Oder?
Dein Glas Rotwein danach könnte dich auch natürlich "aus der Spur" geworfen haben. Ist aber selbstverständlich kein Grund für ein schlechtes Gewissen! Ein weiterer Grund wäre, die Potenz deines Mittel hätte ausgewirkt.
Wenn du glaubst, abhängig von deinem Mittel zu sein, ist das ein Grund zur Freude! Nach 3 Monaten - und schon , oder erst verlangt das Mittel wieder nach dir, je nachdem...
Und nun hast du es wiederholt, und es geht dir wieder besser! Juchhee! Das Mittel braucht dich immer noch, und du das Mittel! Höre ich eine gewisse Ungeduld?
Deine Lebenskraft, vertraue ruhig darauf, wird ohne Zweifel irgendwann selbst in der Lage sein gesund zu sein. Das spürt man. Bis dahin sind vielleicht noch ein paar Mittel, ein paar höhere Potenzen, oder auch nicht, vonnöten...
LG
Ulla
In Antwort auf:
Hallo Psorina,
ich sehe das auch wie Frank und Ulla. Kein Grund zur Besorgnis. Beim Zahnarzt wird auch viel mit Nelkenöl gearbeitet, was ebenfalls ein starkes Antidot ist.
P.S.: Es gibt auch homöopathische Zahnärzte.
LG
Thomas
In Antwort auf:
Hallo,
ich finde es auch nicht so schlimm, dass ich das Mittel wiederholen muss. Und natürlich überhaupt kein Vergleich mit allopathischen Mitteln, klar! Eigentlich macht es mir auch nichts aus, immer mal wieder ein Mittel zu nehmen, weil es ja auch interessant ist, was dabei vor sich geht.
Ich wollte es nur verstehen, homöopathisch, was da vor sich geht. Wahrscheinlich ist meine Lebenkraft noch sehr leicht wieder zu irritieren, sozusagen noch nicht stabil genug.
Danke für eure Worte!
Viele Grüße,
Marion