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Meiner Ansicht nach kann man erst dann von einer definitiven Charakteristik eines Mittels sprechen, wenn es kein Gegenpol gibt oder zumindest die Polaritäts-Differenz ziemlich hoch ist.
Hallo Beate!
Hier mußt du die Aussage aber mal differenzieren. Meinst du das schon für die Polarität von einem Zeichen oder erst von einer Zeichenkombination?
Und wie oben schon mal geschrieben, vergiss nicht die Mittel mit ausgesprochener Wechselwirkung wie z.B. Belladonna.
@Ilse
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Jeder Fall ist anders, mal muss man in die Richtung denken, mal in die andere -
Obwohl ich am häufigsten mit dem TTB arbeite, kann ich das voll unterschreiben! Es gibt einfach Fälle die sich nicht dafür eignen. Jedes Repertorium hat seine eigenen Stolpersteine und Schwächen.
Z.B. die Magenschmerzen > warme Milch
Ist es wirklich nur WARME MILCH bin ich mit TTB und SL aufgeschmissen, selbst wenn es auch andere warme Getränke sind, wird es schwer, denn mein Mittelpool bleibt zu groß - ich muß trotzdem alles nachlesen, was Treffer bei Organ und Modalität hat. Wobei die Modalitätsrubrik viel zu klein ist um aussagekräftig zu sein. Besserungsmodalitäten sind einfach unterrepräsentiert in den Arzneimittelprüfungen.
Ich müßte entweder noch genauer fragen - gucken ob kalte Getränke verschlechtern oder Schmerzempfindung oder begleitende Beschwerden etc.
Normalerweise würde ich dann in den Kent gucken - denn ich habe auch überhaupt keine Hemmungen meinen TTB-Mittelpool mit dem Kentschen Repertorium noch weiter einzugrenzen oder manchmal sogar um ein kleineres Mittel zu erweitern, das ich sonst gar nicht finden würde.
Mit meinem Kent komme ich aber in diesem "Sonderfall" nicht drauf, wenn ich mich an der Tatsache MILCH festbeisse.
Alles in allem ist dieser Sonderfall "Bryonia", wenn man gar nicht mehr als diesen Eingangssatz bekommen könnte, sowieso genau das was jeder hasst, weil es einfach für eine richtig gute, sichere Verschreibung zu wenig ist.
Und solche Ausnahmen-Schilderungen in den MMs können dann auch mal ganz wichtig sein.
Wichtig finde ich auch nicht unbedingt welche Methode zum Ziel führt, sondern das man sein Rep. mit Kenntnis der Methodik verwendet und es nur als Hilfsmittel versteht auf den richtigen Weg zu kommen, da leider unser aller Arzneimittelkenntnisse begrenzt sind - meine manchmal vielleicht noch etwas mehr als bei einigen hier *ne Ilse ;-)(das mit den Magenschmerzen bei Bryonia hatte ich auch schon gelesen, war mir aber absolut nicht mehr präsent)
Aber ich glaube, wir sind uns trotzdem einig, daß sich auch nicht jeder Fall von Magenschmerzen > warme Milch jederzeit mit Bryonia lösen läßt, oder?
Es ist eben so, es gibt Fälle, die sind genial mit dem SL zu lösen, einige mit Bönninghausen, einige mit Kent und einige mit Kombination aus zwei Sachen. Aber eine fundierte Materia Medica Kenntniss dazu macht dich noch viel reicher. Und denken und kombinieren können auch, wenn ich mir einiges von Burnett angucke... genial.
Liebe Grüße
annett