#1

feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 22.02.2010 00:50
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Das steht zwar vielleicht in keinem Repertorium, aber es betrifft ja auch die Fachsprache, daher habe ich es hier herein geschrieben.

Ich frage mich immer, was genau es denn bedeutet, wenn es heißt, daß sich Mittel "feindlich" sind. Sind das die Antiote? Und was ist dann ein einem anderen Mittel "unverträgliches" Mittel? Was bedeutet hier "unverträglich"?

"unverträgliche" Mittel zu einem anderen Mittel werden im Buch Moderne Homöopathie, Arzneimittelbeziehungen von Petra Sauer genannt. Sie unterscheidet Antidot und unverträglich, das muß also etwas Unterschiedliches sein. "Feindlich" lese ich immer mal wieder, auch hier im Forum.


Omnia mutantur, nihil interit - Alles verändert sich, nichts geht zugrunde

zuletzt bearbeitet 22.02.2010 00:51 | nach oben springen

#2

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 22.02.2010 01:42
von Günther (gelöscht)
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Hallo Wolfi,
unverträglich und feindlich ist m.E. das Gleiche.
Man sollte solche Mittel nicht hintereinander geben, sondern, falls sie sich folgen müssten, ein Zwischenmittel geben.
Gerne wird dabei Sulphur genommen, sollte aber nicht als Regel gesehen werden.
Je nach Verlauf kann es auch ein anderes Mittel sein.

LG Günther


"Wer dem Anderen sein Anderssein nicht verzeihen kann, ist weit ab vom Wege der Weisheit." (chin. Gelehrter)

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#3

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 22.02.2010 12:16
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Dankeschön schonmal, Günther! :-)
Und warum sollte man diese Mittel nicht direkt hintereinander geben? Was könnte denn passieren, wenn man es doch täte? Oder geschieht dann sogar definitv etwas?


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zuletzt bearbeitet 22.02.2010 12:17 | nach oben springen

#4

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 22.02.2010 21:22
von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte

Feindliche Mittel sind empirisch gefundene Mittel die vor oder nach einem Mittel ungünstig wirken.

Zum Beispiel Causticum und Phosphorus vertragen sich nicht sonderlich wenn sie einander folgen. Bei diesem Beispiel ist sogar die Reihenfolge beliebig. Homöopathen auf der Welt haben dies beobachtet und niedergeschrieben, quasi Ihre Misserfolge dokumentiert um folgende Generationen davor zu warnen bestimmte Mittel nacheinander zu verschreiben.
Sie haben von stets ungünstigen Verläufen der Behandlung gesprochen. Von danach unklaren Fällen die nur noch schwer zu behandeln waren.
Es gibt jedoch auch Homöopathen die sich davon nicht beeindrucken lassen und stets das Mittel geben was sie für angezeigt halten.
Vithoulkas sagt zum Beispiel er lasse das sogenannte feindliche Mittel nur dann folgen, wenn das erste Mittel keine Wirkung gezeigt habe. Im umgekehrten Fall jedoch nie!

Also wieder eine etwas andere Auffassung von der eigentlich gleichen Thematik.

Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen was alles passieren könnte oder ob sogar gar nichts passiert. Ich denke auch das man das nicht allgemeingültig darstellen kann da die Reaktion auf eine Mittelgabe von vielen Faktoren abhängt. Angefangen bei der richtigen Anamnese, einer guten Auswahl der richtigen Symptome, und natürlich auch einer guten passenden Verschreibung.

Ich denke jedoch das wir nicht schlecht damit fahren wenn wir die Hinweise auf feindliche Mittel in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Sei es im privaten oder im beruflichen Rahmen.


Herzliche Grüße
Frank

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#5

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 22.02.2010 21:28
von Günther (gelöscht)
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Ach Wolfi,
an diesem ereignisreichen Tag habe ich Dich ganz vergessen (mein neuer PC läuft auch nicht/Stress).
So schön wie Frank hätte ich es eh nicht erklären können.

LG Günther


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#6

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 23.02.2010 18:32
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Vielen lieben DAnk, Frank, für die ausführliche Erklärung (und Dir natürlich auch, Günther). Jetzt habe ich eine Vorstellung, in welche Richtung das geht, wenn es heißt, das Mittel sei feindlich, oder auch "folgt gut", was ja dann in ähnlicher Weise zu erklären ist.

Das ist wirklich ein tolles neues Unterforum für Anfänger wie mich! :-)


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#7

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 24.02.2010 01:01
von Old bear • Administrator | 650 Beiträge | 650 Punkte

Hallo Wolfi,
ausführliche Erläuterungen zu Deinen Fragen und Informationen zu allen gängigen Arzneimitteln findest Du in diesem Buch, das jede MM hervorragend ergänzt:
http://www.narayana-verlag.de/Handbuch-d...ur-Rehman/b3523
LG
Thomas


Thomas B., Tierheilpraktiker und Klassischer Homöopath
"Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun" (Oskar Wilde)
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#8

RE: feindliche Mittel, was bedeutet das?

in Repertorium Sprache und Deutung 24.02.2010 12:23
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Danke, Old Bear, ich behalte es im Kopf. Ich habe ja das Büchlein von Petra Sauer, das sollte mir vorerst genügen. Ich möchte vor allem auch erstmal mir mehr Grundlagenwissen aneignen. Als nächstes möchte ich mal "Die wissenschaftliche Homöopathie" lesen von Vithoulkas. Das scheint ganz verständlich geschrieben. Ich habe auch zwei Bücher "Homöopathisches Seminar" von diesem, da habe ich kaum was verstanden, es fehlt einfach Grundlagenwissen bei mir, um aus solchen Fachgesprächen Nutzen zu ziehen. Das nur zur Erklärung, warum ich meine, daß mir Dein vorgeschlagenes Buch momentan noch nicht so viel bringen wird. Oder meinst Du, daß ich das nebenher schon jetzt gut gebrauchen könnte? Buchtipps finde ich jedenfalls immer gut, und ich merk' mir dieses.

Hach, soviel Zeit, und so wenig zu tun! :-)))


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