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Verabreichung homöopathischer Mittel

in Allgemeines zur Homöopathie 27.11.2008 21:26
von Medusa (gelöscht)
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kaya
Moderator Geschrieben am 06.12.2006 21:31


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Hallo an alle,

ich habe gerade mit Interesse die Beiträge zur Verklepperung gelesen,
dabei fiel mir eine, mir unbekannte, Verordnungsweise eines hom. Mittels ein, zu der ich gerne eure Meinungen hören würde.

Das Mittel wurde in der C30 und nach 20 Min. in der C200 verabreicht. Es folgten zunächst keine weiteren Einnahmen.

LG
Christa

In Antwort auf:
Hallo,

kommt auf den Zusammenhang an. Wenn ich eine Akutsituation habe und ich geben eine C30 und bemerke, dass zunächst eine Besserung eintritt und später wieder verschlechtert, könnte ich mir durchaus vorstellen, dann eine C200 zu geben. Ist es eine Behandlung eines chronischen Falles, dann finde ich dazu keine Erklärung und ich persönlich würde das so auch nicht verordnen.

LG Marion

In Antwort auf:
Hallo ihr beiden,

das Verfahren nennt sich Doppelgabe oder auch Doppeldosis.

Carl Classen (Vorsitzender des VKHD) beschreibt es in seinen Studienblättern zur Klassischen Homöoapthie folgendermaßen:

"Mit Doppeldosen (eingeführt von Kent) minimieren wir das Risiko unarzneilicher, da schlecht hergestellter Globuli.
Der Arzneiimpuls kommt sicher an, trotzdem sind Erstreaktionen sogar eher geringer als bei Einzeldosen, indem gröbere Reaktionen auf die niedrigere Potenz durch die nachfolgende höhere Potenz noch im Entstehen abgefedert werden, oder der Körper durch die niedrigere auf die höhere Potenz vorbereitet wird - soweit wenigstens die Theorie.
Handhabung: z.B. C30, 2 Globuli, 30 Minuten bis 24 Stunden später die C200, bei chronischen Fällen.
In akuten Fällen warten wir nur ca. 15 Minuten.
Die zweite Gabe soll jeweils erfolgen, bevor das Mittel richtig angefangen hat zu wirken, da letzteres jede Gabenwiederholung ausschließt (Organon §246)."

Liebe Grüße
Medi

In Antwort auf:
Hallo Medi,

vielen Dank für´s recherschieren.

Das klingt gut und macht Sinn, denn es handelt sich um die Behandlung einer chronische Erkrankung.

Danke auch an Marion

Schönen Tag euch beiden
und Grüße von Christa

In Antwort auf:
Hallo an alle,
zu dem Thema tun sich mir neue Fragen auf.

Ich lese immer wieder von unterschiedlichen Möglichkeiten der Mittelverabreichung, finde aber nicht wirklich Erklärungen dazu.

- Einmal kenne ich die Trockengabe (bitte berichtigt mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe), meist bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen in hohen C Potenzen. (Ausnahme ist natürlich die Verabreichung der LM Potenzen, die sollen wohl immer flüssig verabreicht werden.!?)
- Dann gibt es eine Einnahmemöglichkeit, bei der 1 Globulus in Wasser aufgelöst wird und davon schluckweise bzw. löffelweise in bestimmten Abständen eingenommen wird.
Ist das generell eine Vorgehensweise bei akuten Erkrankungen? Oder kann man das auch bei chron. Erkrankungen machen?
Es heißt doch, man soll Mittel nicht so oft wiederholen, wie passt das bei dieser Vorgehensweise?

Das verwirrt mich im Moment ein bißchen.
Wäre deshalb dankbar von euch einige klärende Beiträge zu bekommen.

Lg und einen guten Start in die Woche
Christa

In Antwort auf:
Hallo Christa,

eine "Trockengabe" kann sowohl in chronischen als auch in akuten Fällen angewendet werden. Du kannst LM Potenzen übrigens auch in Form von Globuli bekommen, was gerade bei Tieren besser ist als die Dillutation.

LM Potenzen wirken in der Regel "milder", sie setzten nicht so plötzlich und unkontrollierbarer ein wie das C Potenzen machen können. Bei überempfindlichen Patienten werden sie deshalb gerne eingesetzt. LM Potenzen wurden speziell für die dauerhafte Gabe konzipiert.

Die sogenannte Wasserglasmethode wird oft bei akuten Fällen verordnet. Auch hier arbeitet der Behandler in meinen Augen mit dem gleichen Ziel der besseren Steuerbarkeit, bzw. Kontrollierbarkeit der Mittelgabe.
Bei der Wasserglasmethode wird das Mittel durch das ständig erneute Verschütteln oder umrühren immer ein wenig in der Potenz verändert, so das hier nicht all zu schnell zu einer AP kommen könnte. Es muß übrigens nicht zwingend nur ein Globulus sein...

LG
Frank

In Antwort auf:
Hallo, Christa,
dann gebe ich mal auch noch meinen Senf dazu:
Es gibt so viele verschiedene Methoden ...

Die Wasserglasmethode ist, wie Frank sagt, eher fürs Akute. Logo, mit einem Glas Wasser kommt man nicht weit.

Deshalb gibt es fürs Chronische die Fläschchenmethode (auch modifizierte Gabe genannt). Da wird ein Globulus einer C-Potenz in einem Fläschchen mit 3/4 Wasser und 1/4 Alkohol aufgelöst. Vor jeder Einnahme (am besten 1 - 2täglich nach meiner Erfahrung) wird verschüttelt. Bei Empfindlichen kann man den oder die Tropfen aus dem Fläschchen auch noch weiter verdünnen, indem man sie in ein Glas Wasser gibt, umrührt und davon z. B. 1 TL nimmt.

Die Wirkung bei diese Methode ist ein Mittelding zwischen LM und C, etwas kräftiger als LM und milder als C trocken.

Wenn man einen guten Hersteller hat, langt tatsächlich ein Globulus für die Zubereitung, wenn man nicht so sicher ist, nimmt man vorsichtshalber 2 oder 3, für den Fall, daß einer bei der Herstellung nicht benetzt wurde.

Fanatiker ;-) kaufen ihre LM immer als Globuli und mischen sie dann selbst mit Wasser und Alkohol an. Mit der Begründung, daß eine Dilution auf dem Transportweg durch das viele Schütteln verändert wird.

Es muß bei den selbstgemachten Mischungen, egal welcher Art, übrigens nicht unbedingt Alkohol dazu, man darf sie natürlich nicht verunreinigen und sollte sie im Kühlschrank aufbewahren. Ich habe jedenfalls bisher auch nach vielen Wochen noch keine Trübung o. Ä. bei den Zubereitungen für Tiere gehabt.
Und so überaus lange werden sie ja sowieso nicht eingenommen, auch die LM nicht.

Der Vorteil bei LM, Wasserglas und Fläschchen ist - wie Frank geschrieben hat - die häufige Wiederholbarkeit der Gaben und damit schnellere Heilung, weil durch das Verschütteln die Potenz jeweils verändert wird und deshalb quasi "nicht immer wieder in die selbe Kerbe haut" und weil die Folgegabe jedesmal die evtl. überschüssige Wirkung der vorherigen Gabe abfedert (= ein bißchen antidotiert).
LG ilse

In Antwort auf:
Danke euch beiden
für die wieder sehr ausführlichen und eingängigen Erläuterungen, was mir natürlich hilft die ganze Sache besser zu verstehen.

Liebe Grüße an Euch
Christa


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