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Die wesentlichen Komponenten dieses Zustands sind, versagt/sich schuldig gemacht zu haben und Strafe zu verdienen.
und das Abhängigkeits- und Unsicherheitsgefühl spielt m.E. eine Rolle. Eine ständige Angst, weil man nicht weiß, ob die (vielleicht sogar selbstauferlegte) Sühne genug ist, die Schuld abzugelten, man immerzu unsicher bleibt, ob nicht doch noch eine "ewige Verderbnis" aus der Schuld folgt.
Denn es gibt ja im Gegensatz auch die, die eine eigene Schuld anerkennen und ebenso die Strafe dafür, damit ist es aber für sie auch ausgeglichen.
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Menschen sind, für die solche Begriffe wie "richtig" und "falsch" eine große Rolle spielen, die ihr ganzes Leben danach ausrichten, alles "richtig" zu machen - WIE dieses "Richtig" dann konkret aussieht, ist in meinen Augen zweitrangig.
Mir scheint daher dies die passende Umschreibung. Und es ist zwar zweitrangig, was im Einzelnen richtig ist, aber der Punkt ist, daß dieses "richtig" nicht von ihnen selbst bestimmt wird, und sie immer im Unsicheren sind, ob sie es "diesem anderen, der bestimmt" Recht machen. Also ein Mangel an Selbstregulation. DAs besondere Merkmal von Religionen ist doch, daß man nicht selbst bestimmt, sondern nachbeten muß, abhängig ist von Absolution und Vergebung, und man diese Güte, ob oder ob nicht, nicht wirklich beeinflussen kann.
Und wer ängstlich den Einfluß von etwas auf sich selbst zuvor auspendeln muß, weil er sonst fürchtet, einen unverzeihlichen Fehler zu machen, der ist ja genauso abhängig in seiner Angst.