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Hallo, Wolfi,
Hahnemann hat sein Leben lang experimentiert ... er fing ja bei Null an, musste Erfahrungen sammeln, das geht nicht ohne Experimentieren. Er hat wohl auch Mittel versuchsweise gleichzeitig verordnet, eine Zeitlang hat er sogar fast allen Patienten Sulphur gegeben. Offensichtlich hat er aber festgestellt, dass das der falsche Weg ist.
Zum Beispiel bei Rocco Kirch: Das verstehe ich eigentlich nicht als Verordnung mehrerer Mittel gleichzeitig. Jemand hat wegen seiner chronischen Erkrankung Calc-c bekommen, irgendwann kriegt er Durchfall = Säfteverlust und bekommt aufgrund der akuten Symptomatik China. Wenn der Durchfall verschwunden ist und es bei der chronischen Erkrankung keine neuen Symptome gibt, kann er wieder Calc-c bekommen.
Vielen Dank, Ilse. Ja, genau so habe ich es vermutet. Ich wollte es aber gerne noch von jemandem wissen, der es wirklich weiß, also die Hintergründe dazu kennt (z.B. diese Verordnung Calc. und Chin.), also vielen Dank!
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Ich bin bestimmt kein Ravi-Fan, aber immerhin fügt er an: "Doch, und dies ist immer entscheidend, müssen die Verordnungen nach den einsehbaren homöopathischen Gesetzmäßigkeiten erfolgen." (Den Nachsatz "sonst behandelt man nur die Symptome der Krankheit, und nicht den Menschen an sich." beachte ich mal nicht, da bin ich anderer Meinung.
Hihi, genau das habe ich auch gedacht: Immerhin. :-))
Deine Bemerkung zu seinem "Nachsatz" verstehe ich allerdings nicht ganz. Ich hätte ihn nämlich so verstanden, daß man nicht Einzelsymptome (wie z.B. einen Hautausschlag oder so) behandelt, sondern eben das Gesamtbild des Patienten, das dann vielleicht ein ganz anderes Mittel ergibt, als wenn man auf ein konkretes (bzw. besser: einzelnes) Symptom hin das Mittel aussucht. Wie meintest Du Deine Anmerkung zu seiner Aussage?
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Was den zitierten Burnett angeht: Gut, er hat wohl auch mal zwei Mittel gleichzeitig gegeben, aber das Besondere an seinen Verordnungen war eigentlich die schnelle Folge von Mitteln. Sobald sich die Symptomatik änderte, wechselte er das Mittel, manchmal schon nach einigen Stunden. Dazu muss man allerdings sagen, dass er schwerste Fälle mit happigen Organschäden behandelte, bei denen jeder Tag zählte. Heutige Homöopathen kriegen solche Fälle kaum zu Gesicht, weil die Patienten längst auf der Intensivstation liegen.
LG ilse
Ja, letztlich ist das fast das Gleiche wie Hahnemanns "Erfahrungen sammeln" zur Untermauerung der Richtigkeit einer gleichzeitigen Gabe mehrerer Mittel herzunehmen. Hört sich auf den ersten Anschein sinnvoll an, hat auf den genaueren Blick hin aber nichts miteinander zu tun. (Komisch eigentlich, daß jemand, der sich doch sicher gründlich mit der Homöopathie befaßt hat, das noch vermischen kann).
Lieben Gruß
Wolfi