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Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 13:05von Wolfi • | 756 Beiträge | 1255 Punkte
Ich bin gerade über eine Frage gestolpert, die mir zuvor als Thema noch nicht begegnet ist, daher brauche ich gar nicht woanders suchen, bin sicher, das habe ich noch nie irgendwo gelesen.
Also Folgendes. Jemand hat eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff. Könnte er nun trotzdem, also falls es angezeigt wäre natürlich nur, diesen Stoff als homöopathisches Mittel einnehmen?
Omnia mutantur, nihil interit - Alles verändert sich, nichts geht zugrunde
RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 13:18von Günther (gelöscht)
Hallo Wolfi,
ich denke schon, aber nicht in Tiefpotenz sondern z.B. in einer C30, da eine höhere Potenz ja auch ausgleichend wirkt.
Man kann es natürlich nicht generell, sondern nach Symptomenlage, anwenden, sonst sind wir bei der Isopathie.
Es gibt ja bei jedem Mittel auch eine Erst- und eine Zweitwirkung.
Z.B. Coffea in Tiefpotenz ist nicht angesagt, wenn man vor lauter Gedankenandrang nicht schlafen kann und die Symptomenlage auch sonst für Coffea spricht.
Die Zweitwirkung von Kaffee macht ja müde und schlapp und daher gibt man dann z.B. eine C30/200 die gleichzeitig auch ausgleichend auf die Erstwirkung abziehlt.
Wollte das nur noch zur Erklärung von Erst-und Zweitwirkung anmerken. Hat ja nichts mehr mit Deiner Frage direkt zu tun.
LG Günther
"Wer dem Anderen sein Anderssein nicht verzeihen kann, ist weit ab vom Wege der Weisheit." (chin. Gelehrter)
RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 13:57von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte
Hallo Wolfi,
in den meisten Fällen ist die Allergie nur ein Zeichen unserer Lebensenergie die auf ein Ungleichgewicht deutet.
Dabei ist die Art der Allergie aus homöopathischer Sicht eigentlich beliebig austauschbar. Neurodermitis, Heuschnupfen, Unverträglichkleiten stellen kein wirklich brauchbares homöopathisches Symptom dar.
Generell würde ich sagen wollen das eine konstitutionelle Behandlung, also eine Behandlung auf den gesamten Patienten hin der Methode einer Verschreibung nur auf z.B. Heuschnupfen hin deutlich vorzuziehen ist.
Auch wen in dem Mittel das der Konstitution des Patienten am nächsten kommt keine Heuschnupfensymptome aufgeführt sind kommt es bei einem passend gewählten Mittel meist zu einer deutlichen Linderung der allergischen Symptome. Dies kann, um auf Deine Fragestellung zurückzukommen, auch bei einer Ein-Symptom-Verschreibung der Fall sein. Jedoch bekommt man bestenfalls vielleicht nur eine Symptomlinderung hin oder schlimmstenfalls bei einem im gesamten unpassendem Mittel und einem empfindlichen Patienten das ein oder andere neue Symptom hinzu.
Theoretisch kann also eine Linderung erfolgen. Z.B bei Heuschnupfen und Allium cepa oder Ambrosia welches in meinen Augen aber immer nur einen Eingriff in ein akutes Geschehen darstellen würde und nur in geringen Fällen für einen dauerhaften Erfolg stehen können.
Herzliche Grüße
Frank
RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 14:45von Wolfi • | 756 Beiträge | 1255 Punkte
Hallo Ihr beiden, danke für Eure Antworten.
Es geht bei meiner Frage nicht um die Behandlung einer Allergie. Sondern, wenn man beispielsweise stürzt, und davon ein Hämatom hat, und möglicherweise nun Arnika das passende Mittel wäre. Gegen Arnika ist man aber allergisch. Könnte man es trotzdem in diesem Fall nehmen (sofern es also von der Symptomenlage passen würde). Das wäre die Frage.
Zitat
ich denke schon, aber nicht in Tiefpotenz sondern z.B. in einer C30, da eine höhere Potenz ja auch ausgleichend wirkt.
Dies dürfte dann die Antwort auf meine Frage sein, richtig?
Zitat
Man kann es natürlich nicht generell, sondern nach Symptomenlage, anwenden, sonst sind wir bei der Isopathie.
Mit "generell" meinst Du, z.B. eine bestimmte Pflanze bei Allergie gegen diese Pflanze homöopathisch einsetzen?
Ich frage nur so aus Interesse, ob Du das meintest, Günther.
Zitat
Theoretisch kann also eine Linderung erfolgen. Z.B bei Heuschnupfen und Allium cepa oder Ambrosia welches in meinen Augen aber immer nur einen Eingriff in ein akutes Geschehen darstellen würde und nur in geringen Fällen für einen dauerhaften Erfolg stehen können.
Und das wäre das Gleiche, was Günther im Zitat oben ausführte, oder?
Also wie gesagt, ich meinte meine Frage anders, so wie Günther sie im Zitat ganz oben beantwortete (also ja, aber nicht in Tiefpotenz, eine höhere Potenz wirkt aber ausgleichend).
Ansonsten habe ich auch verstanden, was Ihr schreibt, danke für die Ausführungen. :-)
Nur dies finde ich schwierig, aber auch hochinteressant:
Zitat
Es gibt ja bei jedem Mittel auch eine Erst- und eine Zweitwirkung.
Z.B. Coffea in Tiefpotenz ist nicht angesagt, wenn man vor lauter Gedankenandrang nicht schlafen kann und die Symptomenlage auch sonst für Coffea spricht.
Die Zweitwirkung von Kaffee macht ja müde und schlapp und daher gibt man dann z.B. eine C30/200 die gleichzeitig auch ausgleichend auf die Erstwirkung abziehlt.
Heißt das, Tiefpotenzen wirken nur auf eine Zweitwirkung hin (also Coffea als Tiefpotenz nur auf Schlappheit, nicht aber auf GEdankenandrang und Schlaflosigkeit)? Und ist mit "Erst- und Zweitwirkung eines Mittels" das homöopathische Mittel oder der Ausgangsstoff gemeint? Würdest Du das nochml genauer ausführen, vielleicht sogar mit einem anderen Beispiel oder das mit Coffea mal noch anschaulicher?
Lieben Gruß
Wolfi
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RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 15:09von Günther (gelöscht)
Hallo Wolfi,
1. Hat jemand z.B. eine Schilddrüsenerkrankung darf man das hom. Mittel Jod nicht in Tiefpoten geben, da sonst eine negative Reaktion ausgelöst werden könnte.
Gibt man es in der C30 ist dies nicht der Fall.
Darum ging es Dir eigentlich in Deiner Frage (Dein Beispiel Arnika).
2. Hast Du z.B. eine Meningitis gehabt ist das Heilmitte nicht einfach die Nosode Meningococcoinum, sondern das nach der Symptomenlage gereppte und in der MM abgeglichene Similimum zumindest Simile.
Würdest Du diese Nosode anwenden, wäre dies Isopathisch behandelt.
Wird oftmals unterstützend gemacht, um die Giftstoffe auszuleiten.
Gleichfalls kann man z.B. Amalgan erwähnen. Wenn Du Dir die Zähne sanieren lässt und würdest Amalgan als hom. Mittel nehmen wäre dies Isopathisch und ich denke, auch falsch da stets das Similimum oder Simile gegeben werden muss.
Unterstützend, OK.
3. Beispiel Coffea:
Kaffee in seiner Substanz hat als Erstwirkung Aufputschen, wachhalten etc. und nach ein paar Stunden tritt dann die Zweitwirkung auf, nämlich Müdigkeit, Schlappheit etc.
Dies beudetet, dass wenn Du eine Tiefpotenz nimmst, bekommst Du die Erstwirkung zu spüren.
Wenn Du aber eh schon zappelig und unruhig bist, brauchst Du also die Zweitwirkung und somit z.B. eine C30.
Gleichzeitig wirkt die höhere Potenz auch ausgleichend.
Bin rethorisch nicht so gut im erklären, denke aber dass es jetzt rüber gekommen ist.
LG Günther
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RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 18:44von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte
Zitat
Es geht bei meiner Frage nicht um die Behandlung einer Allergie. Sondern, wenn man beispielsweise stürzt, und davon ein Hämatom hat, und möglicherweise nun Arnika das passende Mittel wäre. Gegen Arnika ist man aber allergisch. Könnte man es trotzdem in diesem Fall nehmen (sofern es also von der Symptomenlage passen würde). Das wäre die Frage.
Bei einer Allergie gegen Arnika bzw. Korbblütler würde ich vorsichtshalber nur Potenzen jenseits der Avogadroschen Zahl verwenden (also höher als D24 oder C12). Ist vielleicht übertrieben, weil es um minimale Mengen an Ursubstanz geht, aber sicher ist sicher.
Wobei ich mir jetzt grade beim Schreiben überlege, ob man Arnica bei bekannter Allergie überhaupt geben sollte (Sturzfolgen, Hämatome mal ausgenommen). Allergie könnte man ja mit Unverträglichkeit/Vergiftung gleichsetzen.
Ich behandle eine Quecksilber- oder Aluminiumvergiftung ja auch nicht mit Nercurius oder Alumina. Warum? Weil ich meine Verschreibung nicht auf die Vergiftungssymptome stützen kann, denn die sind nicht individuell, die hat jeder, der das Gift aufgenommen hat.
Arnica in Ursubstanz hat äußerlich eine hautreizende Wirkung und kann innerlich von Kongestionen, Herzrasen, Krämpfen bis hin zum Tod so allerhand auslösen.
Oder denke ich jetzt zu kompliziert?
LG ilse
RE: Allergie auf den Stoff - Mitteleinnahme trotzdem möglich?
in Allgemeines zur Homöopathie 21.02.2010 18:45von Old bear • Administrator | 650 Beiträge | 650 Punkte
Hallo Wolfi,
Günther und Ilse haben es ja im Prinzip schon gesagt. Mit materiellen Potenzen diesseits der Avogadroschen Zahl wäre ich im Falle einer Allergie äußerst vorsichtig, weil materielle Dosierungen auch in abgeschwächter Form noch als Allergen wirken können. Immaterielle Hochpotenzen dagegen kann man auch einem Allergiker geben, weil die Allergie lediglich eine Reaktion auf stofflich-materielle Reize ist. Apis D 6 ist bei einem Bienengiftallergiker kontraindiziert, Apis C 200 nicht.
@ Ilse: Vergiftungen kann man schon erfolgreich mit "isopathischen" Hochpotenzen behandeln. So hat Rosina Sonnenschmidt z. B. schon einmal einen Vogel mit akuter Zinkvergiftung mit Zincum C 10000 oder C 50000 erfolgreich behandelt. Das ist nicht "klassisch" i.S.v. Individualisierung der Symptome, aber es ist in der Notfallbehandlung (in der man ja meistens gar nicht individualisieren kann, weil Zeit und Informationen fehlen) bewährt. Auch in Murphys klinischem Repertorium kann man diese "isopathische" Therapie von Vergiftungen an den verschiedensten Stellen nachlesen.
LG
Thomas
Thomas B., Tierheilpraktiker und Klassischer Homöopath
"Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun" (Oskar Wilde)
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