Geschrieben am 01.10.2008 12:43
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Hallo !
Ich melde mich mal wieder mit einer aktuellen Beobachtung und Vermutung, die ich mit Euch teilen und überprüfen möchte.
Es ist meines Wissens nicht besonders viel drüber geschrieben worden heutzutage, zumindest erzählen mir andere Homöopathen nichts davon.
Bekannt ist sicherlich jedem das Beispiel von Hahnemanns Belladonna-Erfolg bei Scharlach Epidemien, oder Kupfer bei Cholera.
Darüber hinaus fiel auf, dass in vielen Epidemien (auch weniger gebunden an eine spezielle Krankheit), sich meist ein Mittel besonders hervortut. Also egal welche Krankheit gerade rumgeht, ob Grippe, ein bestimmter Ma-Da-Virus, Schnupfen, etc., damit auch das körperlich-seelische Thema einer bestimmten Arznei kursiert, die dann auch in 2/3 der Fälle oder gar mehr angezeigt ist und hilft.
Das soll dann natürlich nicht zu Blind-Verschreibungen führen, kann aber die Mittelwahl deutlich vereinfachen, bzw. den Aha-Effekt bringen, wenn man gerade auf dem Holzweg ist. Auf dem Wege, dass man entweder den Genius epidemicus selbst rausfindet oder ihn sich von einem Kollegen sagen lässt, der ihn gefunden hat.
Aus meiner keineswegs repräsentativen aber doch auffallenden Stichprobe schließe ich die Vermutung, dass zur Zeit Nux-v als (ein) Genius epidemicus kurisiert.
Einige Leute in meinem Umfeld sind z.Z. krank oder am kränkeln, einige hatten Durchfälle, fühlten sich schlecht, wollten ihre Arbeit jedoch nicht Ruhen lassen und die Kälte schien ihnen zu schaffen machen.
Bei drei Leuten, incl. mir, half Nux-v.
Vielleicht teilt ihr ähnliche Beobachtungen oder hattet mit anderen gut gewählten Mitteln bei ähnlicher Symptomatik bisher nicht den gewünschten Erfolg und wollt entsprechende Fälle noch mal auf Nux-v abklopfen.
Jedenfalls würde ich mich über Euer Feedback freuen.
LG
Reinhard
In Antwort auf:
Hallo Reinhard,
Hahnemann (oder war es Kent?!) hatte es irgendwo folgendermaßen beschrieben, dass man bei einer Epidemie die gemeinsamen Symptome aller Kranken nimmt und das repertorisiert. Dann hat man sozusagen ein Mini-Repertorium für diese epidemische Krankheit. Dies muss man natürlich bei jedem erneuten Auftreten wiederholen.
Auf dieser Weise kann man 80% aller Fälle behandeln. Aber man kennt ja die 80/20 Regel. Mit 20% Aufwand kann man 80% der Arbeit erledigen, für die restlichen 20% Arbeit muss man aber ganze 80% Aufwand reinstecken. Darin liegt die echte Schwierigkeit. Immerhin sind dann 80% der Patienten erstmal versorgt. Das ist nicht wenig.
Ich las mal etwas über eine Schweinepest Epidemie. Die Hauptmittel waren Sulfur und Aconitum. Tatsächlich überlebten 80% der Schweine. Die schulmedizinisch behandelten Schweine überlebten nur zu 15%. Der behandelte homöopathische Arzt ging nach der Methode wie oben beschrieben vor, da keine Zeit zu verlieren war.
LG
Pedro
In Antwort auf:
Zitat:
Pedro schrieb am 01.10.2008 16:22 Uhr:
Hallo Reinhard,
Hahnemann (oder war es Kent?!) hatte es irgendwo folgendermaßen beschrieben, dass man bei einer Epidemie die gemeinsamen Symptome aller Kranken nimmt und das repertorisiert. Dann hat man sozusagen ein Mini-Repertorium für diese epidemische Krankheit. Dies muss man natürlich bei jedem erneuten Auftreten wiederholen.
Pedro
Jepp, kann man so machen, hab ich auch so gelernt.
In Antwort auf:
Auch ich habe schon nach dem Genius epidemicus behandelt, da alle Tiere die gleiche Symptomatik aufwiesen und die gleiche Ursache hatten. Das ist vor allem bei einer grossen Anzahl von Erkrankten von Vorteil. In der Viehzucht z.B. kannst Du nicht bei jeder Kuh eine Erstanamnese machen. Erst wenn das angezeigte Mittel bei dem einen oder anderen Tier/Menschen nichts bringt, dann muss hier im Einzelfall repertorisiert werden. Oft ist es dann aber auch so, dass man zumindest die Akutsymptomatik etwas lindern kann und somit etwas mehr Zeit hat zu (be-)handeln.
LG Marion
In Antwort auf:
Hallo, Reinhard,
in der Hom.-Liste steht bis jetzt nichts von einer "Nux-Epidemie", auch sonst habe ich noch nichts gehört.
Im Homöo-Wiki wurden eine Zeit lang Genius-epidemicus-Meldungen gesammelt, ist aber inzwischen eingeschlafen.
LG ilse
In Antwort auf:
Zitat:
Pedro schrieb am 01.10.2008 16:22 Uhr:
Hallo Reinhard,
Hahnemann (oder war es Kent?!) hatte es irgendwo folgendermaßen beschrieben, dass man bei einer Epidemie die gemeinsamen Symptome aller Kranken nimmt und das repertorisiert. Dann hat man sozusagen ein Mini-Repertorium für diese epidemische Krankheit. Dies muss man natürlich bei jedem erneuten Auftreten wiederholen.
LG
Pedro
Von dieser Methode hatte ich noch nichts gehört. Klingt aber interessant.
Und an der 80/20 bzw. 20/80 Regel ist auch viel Wahres dran.
LG
Reinhard
In Antwort auf:
Zitat:
ilse schrieb am 01.10.2008 20:50 Uhr:
Hallo, Reinhard,
in der Hom.-Liste steht bis jetzt nichts von einer "Nux-Epidemie", auch sonst habe ich noch nichts gehört.
Im Homöo-Wiki wurden eine Zeit lang Genius-epidemicus-Meldungen gesammelt, ist aber inzwischen eingeschlafen.
LG ilse
Aha, wusste bisher nix von einer solchen Liste. Hast Du da einen Link zu?
War vielleicht ne ganz kleine Epidemie.
LG
Reinhard