#1

Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 06.01.2015 11:04
von Panax | 5 Beiträge | 55 Punkte

Ich fange gleich mal mit einer Frage an, die mich doch sehr interessiert und ich konnte hier nichts finden. Und zwar interessiert mich die Herstellung der Urtinktur. Gibt es da ein genaues Rezept? Es gibt ja so viele unterschiedliche Mittel (organisch und anorganisch), woher weiß man, wieviel Substanz in eine Urtinktur eingebracht werden muss? Oder gibt es eine anschliessende Konzentration, die eventuelle Schwankungen ausgleicht?

Vielen Dank,
p.

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#2

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 06.01.2015 21:36
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Hallo, Panax, und herzlich willkommen.
Nach Hahnemann werden nur Ursubstanzen verwendet. Das heißt: alle Ausgangsstoffe (tierische, pflanzliche) werden pulverisiert und dann getrocknet. Der nächste Schritt ist dann: 1 Gran wird in 3 Stunden mit 3-mal 100 Gran Milchzucker verrieben. Das ergibt den Grundstoff für die folgenden Potenzierungsschritte. Die genaue Beschreibung findest du im Organon, ab Paragraph 270. Ganz schön mühselig, macht aber auch Spaß, wenn man eine größere Runde zusammen hat.
Viele Hersteller verwenden heute aber auch "Urtinkturen". Wie das geht kannst du bestimmt im Netz finden. Kenner schwören aber drauf, dass die nach Hahnemannschem Rezept hergestellten Arzneien besser wirken.
LG ilse


zuletzt bearbeitet 07.01.2015 10:34 | nach oben springen

#3

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 07.01.2015 07:38
von Panax | 5 Beiträge | 55 Punkte

OK, Danke!

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#4

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 07.01.2015 20:01
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Falls du das Organon nicht hast: Die Beschreibung des Verreibens findest du hier: http://www.homeoint.org/books4/organon/org260.htm§; 270
Paragraph 270.
LG ilse


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#5

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 07.01.2015 20:51
von Panax | 5 Beiträge | 55 Punkte

Doch hab ich, aber noch nicht ganz bis dahin durchgedrungen. Bei der Sprache muss man sich sehr konzentrieren. :)

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#6

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 07.01.2015 22:27
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Ich hab noch eine Neufassung des Organons von josef Schmidt. Der schreibt verständlicher.

Verreibung:
1. in eine Reibeschale aus Porzellan füllt man ein Drittel von 100 Gran (das entspricht 6 Gramm geteilt durch 3 = 2 Gramm Milchzucker).
Obendrauf gibt man ein Gran = 60 mg der gepulverten Arzneisubstanz und mischt beides kurz zusammen.
Man reibt diese Mischung 6 - 7 Minuten, scharrt dann 3 - 4 Minuten die Masse auf, reibt wieder 6 - 7 Minuten und scharrt 3 - 4 Minuten auf.

2. Nun gibt man das zweite Drittel der 100 Gran( = 2 g) Milchzucker dazu und rührt das Ganze kurz um.
Man reibt die Mischung wieder 6 - 7 Minuten, scharrt 3 - 4 Minuten, reibt wieder 6 - 7 Minuten und scharrt 3 - 4 Minuten.

3.Nun gibt man das dritte Drittel der 100 Gran Milchzucker (= 2 g) dazu und rührt das Ganze kurz um.
Man reibt wieder 6 - 7 Min. die Mischung, scharrt 3 - 4 Min., reibt erneut 6 - 7 Minuten und scharrt 3 - 4 Minuten.

Das ergibt eine C-1-Trituration.

Mit dieser C 1 führt man die ganze Prozedur 1 - 3 nochmal durch, dann hat man C 2. Dann dasselbe Prozedere mit der C 2, dann hat man C 3.

Mörser und Pistill (beides Porzellan) müssen ganz sauber sein (heißes Wasser, kein Reinigungsmittel) und vollkommen trocken.
Reiben tut man mit dem Pistill, "scharren" kann man mit einem sauberen Holzspatel, zur Not Plastik, aber da reibt sich schnell was ab.
Scharren heißt, die Mischung vom Mörserrand und -boden nach innen schieben und auflockern. Aber nicht hektisch rumkratzen.

Das Reiben soll mit gleichmäßigen, ruhigen Drehbewegungen erfolgen. Der Reiber soll sich konzentrieren und nicht in einem fort plappern ;-))
LG ilse


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#7

RE: Urtinktur - Herstellung

in Allgemeines zur Homöopathie 08.01.2015 15:08
von Panax | 5 Beiträge | 55 Punkte

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung! Das liest sich wesentlich besser ;)

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