#1

Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 24.12.2014 17:59
von Silicea | 14 Beiträge | 130 Punkte

Eine Frage an einem konkreten Beispiel, weil es die Frage deutlicher werden lässt.

Letzten Winter hatte ich einen klassischen Winterinfekt. Husten, Schnupfen. Ich habe erst einmal nichts unternommen, außer das Bett gehütet usw.
Nach zwei Wochen waren die Symptome immer noch sehr stark vorhanden. Mich nervte das so langsam. Ich repertorisierte deshalb, kam auf Gelsemium, kaufte mit eine D12. Nach zwei Stunden waren alle Symptome plötzlich verschwunden. Ich war happy und verließ erstmals seit Tagen wieder das Haus, schlenderte auf insgesamt 3 Weihnachtsmärkten herum, bei Kälte und Schnee.
Und hatte in der Nacht schließlich einen Rückfall. D12 half nichts mehr. Ich besorgte mir D30. Der Schnupfen verschwand wieder abrupt, aber der Husten blieb dann noch über eine Woche.
Hätte ich nach dem Rückfall eine andere Potenz nehmen müssen?

nach oben springen

#2

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 26.12.2014 14:53
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Da warst du wahrscheinlich zu voreilig - von wegen stundenlang im Kalten rumlaufen. Hat sich durch den Rückfall an der Symptomatik etwas geändert = Hinweis auf ein anderes Mittel?
Du hättest die Hustensymptome neu repertorisieren können. Je höher die Potenz, desto besser muss das Mittel passen
Aber eigentlich ist nur 1 Woche Husten nach Schnupfen ja akzeptabel - meist dauert es länger bis die Atemwege sich wieder beruhigt haben und irgendwie muss der Schleimkram ja auch rausgeschafft werden.


nach oben springen

#3

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 26.12.2014 17:56
von Silicea | 14 Beiträge | 130 Punkte

Danke für die Antwort, Ilse.

Mir war natürlich bewusst, dass ich ein wenig übermütig reagiert hatte.
Wenn man zwei Wochen nur zu Hause herumhängen muss,
dann kommt eine solche spontane Reaktion schon mal vor, auch wenn es unvernünftig war.

Den Husten hatte ich ja nicht nur eine Woche, sondern am Ende drei Wochen.
Vielleicht hast Du recht und ich hätte neu repertorisieren sollen.
Auf Gelsemium kam ich schließlich wegen des Bezugs zu feuchtem Wetter, bei dem ich grundsätzlich zu HNO-Infekten neige.

Als ich es beim ersten mal genommen hatte, war die Luft draußen inzwischen aber trocken und sehr kalt.
Es war eine andere Situation als beim Ausbruch der Erkrankung.


zuletzt bearbeitet 26.12.2014 17:57 | nach oben springen

#4

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 26.12.2014 18:50
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Bei solchen akuten Krankheiten ist die Wasserglasmethode günstig - kennst du sicher?

"Auf Gelsemium kam ich schließlich wegen des Bezugs zu feuchtem Wetter, bei dem ich grundsätzlich zu HNO-Infekten neige."

Es heißt zwar, dass sich im Akuten manchmal das Chronische zeigt, aber ich würde chronische Symptome erstmal ganz außen vor lassen.


nach oben springen

#5

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 27.12.2014 12:19
von Silicea | 14 Beiträge | 130 Punkte

Hallo Ilse,
zur Wasserglasmethode musste ich erst mal googeln. Ja, das ist mir noch in Erinnerung.

Zu Deinem Einwand bezüglich chronisch-akut. Ich habe traditionell immer stark mit Nash's Leitsymptomen gearbeitet und auch mit einer entsprechenden Methodik beim Repertorisieren. Die Anfälligkeit für schleimproduzierende Zustände bei feuchtem Wetter und hier vor allem beim Wechsel von trocken zu kalt hat für mich weniger etwas mit chronisch oder akut zu tun, sondern sehe ich eher im konstitutionellen Sinne. Solche Symptome sind nach meiner Erfahrung sehr hilfreich, vor allem, wenn ansonsten mehrere Mittel in Frage kämen. Es können im Einzelfall aber auch einmal psychische Begleiterscheinungen sein, welche zum Mittel der Wahl führen.

Ich hatte in den vergangenen drei Jahren insgesamt 6 solcher Infekte. Vorher hatte ich nur etwa in jedem dritten oder vierten Winter solche Beschwerden. Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, woran das liegen könnte. Auffällig ist, dass ich vor drei Jahren umgezogen bin.

Zeitweise dachte ich an einen allergischen Effekt, d.h. dass irgend ein Stoff in meinem neuen Lebensumfeld vermehrt vorkommt, der im alten Umfeld nicht oder nur bedingt da war. Aber, klassische allergische Effekte sehen im Regelfall eigentlich anders aus.

Die zeitliche Parallelität des vermehrten Auftretens solcher Infekte mit meinem Milieuwechsel ist aber unübersehbar. Auch dachte ich an psychische Ursachen. Allerdings fühle ich mich an meinem neuen Wohnort deutlich wohler, auch wenn solche Einflüsse nicht grundsätzlich auszuschließen sind.

Dass einem normale Allgemein- oder auch Fachärzte dabei eigentlich nie helfen können, fand ich wieder einmal sehr ernüchternd. Deren Kenntnisse sind manchmal schon beschämend gering.

Sehr typisch war ein Besuch bei der Allgemeinärztin, die ich anfangs nach meinem Umzug gewählt hatte, eigentlich eine sehr nette, ältere Dame. Sie hat auf ihrem Praxisschild irgendwas mit „Psycho..“ stehen. Als ich die aktuell grundsätzliche Neigung zu solchen Infekten bei ihr ansprach, kam sie deshalb natürlich auch auf psychische Ursachen zu sprechen. Ich hatte im Laufe des Gesprächs aber zunehmend den Eindruck, dass ihre Fachkenntnisse nicht über das hinausgehen, was man in der Esoterikecke jeder x-beliebigen Frauenzeitschrift lesen kann und ohnehin jeder weiß. Dass Krankheiten auch seelische Ursachen haben können, dafür brauche ich keinen Arzt, der mir das sagt. Wenn das am Ende alles ist, was er dazu sagen kann, dann hat eigentlich eine entsprechende Sonderqualifikation auf dem Praxisschild nichts zu suchen. Ich sagte schließlich im Laufe des Gesprächs „Damit könnte ich aber auch Magengeschwüre erklären... (das hilft mir jetzt nicht wirklich weiter)“

Auf einen maßgebenden Grund brachte mich witziger weise mein Chef. Ich unterhalte mich manchmal gerne beim Nachmittagskaffee mit ihm, weil wir beiden diejenigen sind, die gerne morgens später kommen, dafür aber auch länger in der Firma sind.

Seit ich umgezogen bin, nutze ich den hiesigen ÖPNV für meinen Arbeitsweg. Früher bin ich immer mit dem Auto gefahren und war natürlich bei weitem nicht so stark den Bakterien- und Virenschleudern meiner Mitmenschen ausgesetzt als neuerdings. Ich bewege mich öffentlich in einem stark internationalem Umfeld. Menschen, auch aus anderen Kontinenten sitzen mit mir im Zug, die gerade von einem anderen Land kommen und auch die Dichte an Menschen in den Zügen ist sehr hoch. Vermutlich ist meine Abwehr solches nicht mehr so stark gewöhnt.

nach oben springen

#6

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 27.12.2014 19:00
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Zitat
Ich bewege mich öffentlich in einem stark internationalem Umfeld. Menschen, auch aus anderen Kontinenten sitzen mit mir im Zug, die gerade von einem anderen Land kommen und auch die Dichte an Menschen in den Zügen ist sehr hoch.



Na, dann müsste dein Immunsystem ja irgendwann alle Viren und Bakterien kennen und gegen alle gewappnet sein.

Es ist schwer, so aus der Ferne was zu deinem Fall zu sagen. Für Gelsemium sind absteigende Infekte typisch (Repertorium: Schnupfen Ausdehnung zur Brust). Dass die C30 nur den Schnupfen beseitigt hat, nicht aber den Husten, könnte bedeuten, dass Gels doch nicht ganz gepasst hat.

Um zu erkennen, ob es sich bei einer akuten KH um die gleiche Krankheit wie die chronische handelt, kann man prüfen, ob die Begleitsymptome jeweils die gleichen sind. Also z. B. Reizbarkeit, Schweißlosigkeit, Appetit vermehrt sowohl bei Schnupfen als auch bei Migräne. Auch getrennt repertorisieren hilft: eine Rep Akutsymptome, die andere chronische Symptome und dann vergleichen, ob Mittel auftauchen, die beide Symptomatiken (vor allem die hochwertigen, auffälligen Symptome) abdecken.


nach oben springen

#7

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 27.12.2014 21:28
von Silicea | 14 Beiträge | 130 Punkte

Hallo Ilse,
es ist nicht meine Absicht, mich und einen Fall von mir in den Vordergrund zu spielen.
Ich versuche nur zu testen, ob es möglich ist, noch einmal ein wenig Leben in dieses Forum zu bringen.
Ich habe hier schon recht gute Beiträge gelesen.
Aus der (fernen) Vergangenheit.
Leider.

nach oben springen

#8

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 28.12.2014 10:48
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Von in den Vordergrund stellen kann ja keine Rede sein. Es ist einfach interessant, die Gründe für das Versagen eines Mittels herauszufinden und zu überlegen, welche Strategien helfen können - nicht nur auf deinen Fall bezogen, sondern generell. Find ich toll, dass du dich für die Wiederbelebung des Forums engagierst, ich hab die Hoffnung ja auch noch nicht aufgegeben


nach oben springen

#9

RE: Zweitverschlimmerung

in Allgemeines zur Homöopathie 28.12.2014 11:21
von Silicea | 14 Beiträge | 130 Punkte

Hallo Ilse,

mir haben einige Beiträge aus der Vergangenheit hier in diesem Forum auf Anhieb teilweise sehr gut gefallen. Vieles wirkt sehr solide und sachlich.

Das ist so ähnlich wie mit langjährigen Freundschaften. Manchmal muss man sie einfach bewusst pflegen, damit sie nicht verkümmern, auch wenn einen die Lebenswege ganz woanders hin getragen haben...

Ich denke, mancher oder manche liest hier wenigstens noch ab und zu mit. Der Schritt zu einem ersten Beitrag wäre doch keine Überforderung.

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 2 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 23 Gäste , gestern 51 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 2538 Themen und 17211 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: