Hallo, Eger,
bei den Supervisionen, bei denen ich bisher war, wurde fast immer auch körperlich untersucht, daraus ergeben sich öfter individuelle Symptome, die für den Mediziner uninteressant sind, für den Hom. aber sehr nützlich. Mal als Beispiel: Zustand nach OP. Es bestehen Schmerzen, die in eine bestimmte Richtung ausstrahlen, leichte Berührung aggr., Patient jammert (obwohl der Schmerz gar nicht so extrem sein kann), Druck amel., Hämatom um die OP-Stelle besteht nach 4 Wochen immer noch,
sehr harte Schwellung usw. Das erfährt man nur durch Fragen nicht.
Manchmal beschreibt der Patient seine Symptome ganz anders, z. B. " Am Ellenbogen tut es bisschen weh". Man berührt die Stelle und er tut einen Schrei oder wird blass vor Schmerz. Auch das Verhalten bei körperlicher Untersuchung kann aufschlussreich sein - ist er aufgeregt, schämt sich, wird rot oder genießt er es, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen.
Bei Verdacht auf tiefere Ursachen: ganz klar - zum Arzt, wie Johanna schon sagt. Aber für die Umsetzung in hom. Symptome ist es schon interessant, mit dem Patienten z. B. die verschiedenen Schwindeltests zu machen, nach welcher Seite schwankt er, fällt er hin, verdreht die Augen usw. In unserer SV-Gruppe soll es demnächst einen Kurs einfache körperliche Untersuchung bei der Anamnese geben, das haben sich fast alle gewünscht, auch "alte Hasen".
LG ilse