#1

Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 25.08.2009 18:08
von Methica (gelöscht)
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Hallo,

ich habe da mal eine grundsätzliche Frage.

Kann man eine Arzneimittelprüfung durchmachen, auch wenn das Mittel passt und andere Beschwerden beseitigt?

Ich erkläre mich mal genauer....

Der Patient erhält Rhus tox wegen seiner Gelenk- und Sehnenbeschwerden. Das Mittel hilft gut dagegen, aber er bekommt gleichzeitig Atemprobleme und Beklemmungen beim Einatmen. Ihm ist, als ob ein Kloss im Hals sitzt und er nicht richtig einatmen kann, die Lunge sich nicht genug weitet. Panikgefühle. Das ist kein altes Symptom, also er hatte noch nie Probleme mit dergleichen. Nun habe ich nachgelesen und sehe, dass Beklemmungen und Atemprobleme beim Mittel enthalten sind.

Kann es sein, dass diese vom Mittel selbst als Arzneimittelprüfung auftreten, obwohl das Mittel ansonsten genau passt? Wie geht man da weiter vor? Das Mittel weiter geben? Ist ja, denke ich, nicht so ideal. Müsste man das Mittel in so einem Fall wechseln oder nur die Potenz oder die Einnahmezeiten verlängern? Wobei ja hier schon eine LM 12 genommen wurde, diese aber täglich.

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#2

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 25.08.2009 18:40
von Frank • Administrator | 1.761 Beiträge | 2033 Punkte

Ich würde sagen, das man gerade wegen der nicht gerade harmlosen Auswirkung die Bremse treten sollte.

Die Einnahme stoppen und auf das rasche Verschwinden der Wirkung der LM Dosierung warten/hoffen.

Ich würde dann zu folgender Dosierung raten: 1 Gabe LM12 und "abwarten" bis die positive Wirkung wieder verschwunden ist und der alte Zustand wieder da ist. Wird es bei dieser Vorgehensweise almählich besser, das heißt die Erkrankung geht zurück und es wir von Gabe zu Gabe besser ist es gut. Stockt der Heilungsprozess dann kann man die nächst höhere Potenz wählen ( wenn das Mittel noch passt...)

Sollten ähnliche Symptome auch bei größeren Abständen einer LM12 auftreten beobachten wir hier eine Wirkung von den Gelenken, also von der Peripherie nach innen (Lunge). Also von Aussen nach innen.
Was dann auf das falsche Mittel deuten würde und einen sofortigen Stopp zwingend nötig macht. Der Fall muß dann nach abklingen der neuen und alten Symptome neu aufgenommen werden.

Überempfindliche Patienten können jedoch schon bei kleinen Potenzen fürchterliche AP`s durchlaufen und sind fast unmöglich homöopathisch zu behandeln.

LG
Frank

P.S. : gerade so ein Fall macht deutlich das LM Potenzen nicht generell täglich verabreicht werden können...



zuletzt bearbeitet 25.08.2009 18:49 | nach oben springen

#3

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 25.08.2009 19:44
von Methica (gelöscht)
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Lieben Dank für deine Antwort, das hat mir sehr geholfen.

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#4

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 26.08.2009 10:49
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Rhus-t ist bei KH des "rheumatischen Formenkreises" sehr beliebt, weil es die typischen Symptome im Bild hat: im Anfang der Bewegung schlechter, fortgesetzte Bewegung bessert, Wärme bessert usw.
Und weil eben fast jeder diese Symptome hat, sind sie nicht charakteristisch, auffällig usw. Vielleicht hast du den Fall zu einseitig aufgenommen, nur auf diesen Bereich ausgerichtet und nicht auf die Gesamtheit.

Es können auch nach LM heftige Nebenwirkungen auftreten, da muss man sich nichts vormachen. Hat Frank ja schon alles geschrieben. Wenn das Mittel tatsächlich passt, kann man die vermeiden oder mildern, wenn man nicht gleich mit LM 12 o. ä. einsteigt, sondern mit LM 1 oder 3 und sich langsam an die Empfindlichkeitsschwelle des Patienten rantastet: Anzahl der Tropfen verringern, in Wasser geben, aus dem 1., 2., 3. ... Glas geben, nicht täglich, sondern 2täglich . (Zu langer Abstand zwischen den Gaben ist allerdings auch nicht gut, weil dann schon die Langzeitwirkung eingesetzt haben kann, und die soll man ja bekanntlich nicht stören). Lieber mit der kleinstmöglichen Dosis einsteigen und allmählich erhöhen, bis Reaktion kommt, als umgekehrt.

Rhus-t kann auf den Bereich Gelenke, Sehnen usw. einen Einfluss haben, lindern, selbst wenn es nicht passt. Ich würde deshalb den Fall unter den genannten Gesichtspunkten neu aufnehmen und das neu aufgetretene Symptom mit einbeziehen. Eine solche Reaktion kann ein Hinweise auf das bessere Mittel sein. Das müsstest du so oder so machen, denn wenn sich heftige neue Beschwerden nicht von allein bessern, kannst du den Patienten damit ja nicht hängen lassen.
LG ilse


zuletzt bearbeitet 26.08.2009 10:52 | nach oben springen

#5

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 26.08.2009 16:55
von Methica (gelöscht)
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Danke Dir Ilse,

ich hab das ja nicht repertorisiert. Ich bin der Patient und sehe es leider so wie ihr, bin eben nur bestätigt worden.

Seit nunmehr 2 Jahren befinde ich mich in Behandlung. Zig Mittel bekam ich schon wegen meiner rheumatischen Beschwerden, angefangen mit Lycopodium (irgendwie bekam das meine ganze Familie), über Mittel, welche ich nicht gesagt bekam, zu Sepia und nun Rhus Tox. Ich muss ehrlich sagen, jetzt bin ich psychsich soweit, dass ich keine Lust mehr habe. Meine Beschwerden sind, bis auf mein Gemüt, nicht besser geworden... zwischenzeitlich sogar soooo schlecht, dass ich kaum laufen konnte. Im Moment kann ich mich nur ganz schlecht hinsetzen, ich muss mich fallen lassen, da es am Knie so weh tut.

Tja, nun diese Beschwerden unter Rhus tox. Ich dachte wirklich, ich klappe ab beim Auto fahren. Ich konnte schlecht Luft holen und mir wurde düselig. Ich versuchte zu antidotieren, da ich gerade im Urlaub war und ja wieder mit dem Auto zurück musste. Also habe ich einen ganzen Haufen Pfefferminzplätzchen gegessen. Am nächsten Tag ging es mir besser und ich konnte gut Auto fahren. 2 Tage später war mein Termin bei meinem Homöopathen. Dort schilderte ich mein Problem und das wurde abgetan unter Herzbeschwerden (soll ich mal checken lassen), oder Panikattacken (soll ich beobachten) oder WAS TOTAL ABWEGIG WÄRE, es ist das Mittel. Es stünde nicht drin. Ich soll mal 2 Wochen absetzen und dann sehen wie es mir geht. Ich hab abgesetzt und mir gehts, bis auf meine Gelenke, wieder super. Hab die MM gewälzt und gesehen, dass Beklemmung und Atembeschwerden sehr wohl drin stehen! Tja, und nun?! Heut kam die Rechnung für den Besuch beim Behandler... es wurde eine Repertorisation berechnet!!! Hat er ja gar nicht gemacht, klar hat er im Computer und einer MM geschaut, ob das da drin stünde, aber das wars auch. *wunder*

Ich überlege ja schon einige Zeit hin und her, ob ich mir wohl jemand anderes suchen sollte... ich mach auch gleich dazu einen neuen Beitrag auf, muss er die Rubrik suchen...

So, nun hab ich aber viel geschrieben.

LG Kati

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#6

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 10:41
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo Methica,
wie geht es Dir denn heute? Vom Rheuma her gesehen, und auch was die homöopathische Behandlung betrifft? Hast Du einen neuen Homöopathen gefunden (einen, der auch einen Fehler eingestehen kann möglichst)?
Ich habe ja das gleiche "Problem" gehabt, meine H. hat aber zum Glück eingestanden, daß das Mittel falsch war. Allerdings hat es sie auch so gebremst, daß sie mich nicht mehr richtig "erkennen" konnte, habe schon wieder ein falsches Mittel erhalten (aber diesmal nicht genommen).

Was Dein Rheuma angeht, und auch wenn das mit Homöopathie nichts zu tun hat, sei mir erlaubt, auf etwas hinzuweisen, was ich kürzlich dazu gelesen habe: WErmutsalbe und Selleriepulvermischung nach Hildegard von Bingen:
http://www.natur-forum.de/forum/viewtopic.php?f=26&t=10526
http://www.natur-forum.de/forum/viewtopic.php?f=26&t=13929
Auch die Budwig Kost (nach Johanna Budwig, die eigentlich als Krebstherapeutin bekannt war) soll bei Rheuma gut sein. Kann auch selber berichten, daß schmerzende Fingergelenke davon so günstig beeinflußt werden,d aß man keine Schmerzen mehr hat. Ob das allerdings bei mir schulmedizinisch unter Rheuma fällt, glaube ich nicht.

Das kann man ja alles neben der homöopathischen Anwendung machen. Die Ernährung, bzw. der Stoffwechsel, sind doch sicher eine ganz wichtige Sache bei Rheuma, wo man gut ansetzen kann.

Liebe Grüsse
Wolfi


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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#7

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 20:08
von Methica (gelöscht)
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Hi Wolfi!

Im Moment geht es mir ganz gut. Hab wohl eher Probleme mit der Leber im Moment. Neiiinnn, bin kein Mensch der viel trinkt... aber anfällig schein ich in der Gegend zu sein, seit ich mal Gallensteine hatte und die Gallenblase entfernt wurde. Jetzt ist dort ab und an ein Stechen. Da ich schon Angst bekam, habe ich meine Werte überprüfen lassen und auch den Gallengang, aber es ist alles ok... so sagen die Ärzte. Wenn da nicht das ABER wäre und eben wieder Knieschmerzen links und Schulter rechts. Mein Chiropraktiker (Heilpraktiker) tippt auf Leber, auch WENN die die Ärzte das anders sehen und nur auf ihre Werte schauen.

Ansonsten habe ich ja meine homöopathische Behandlung nach dem letzten "Zwischenfall" abgebrochen und bis auf akut Mittel bei anderen Krankheiten, gar nichts mehr genommen. Seit einem Monat geht es mir richtig gut, zumindest im Gegensatz zur Behandlungszeit. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden und kann damit leben. Das ich nie wieder wie ein junger Hüpfer durch die Gegend rennen werde, ist mir klar und darum muss ich im Moment auch nicht weiter rumdoktern. Also ich suche im Moment auch keinen neuen Homöopathen.

Ich mache Sport, welcher mir gut tut, damit bleibe ich gelenkig und mehr muss ja nicht sein.

Aber die Links von Dir klingen interessant. Da werde ich sicherlich mal einen Blick drauf werfen, vor allem wo ja das bittere Selleriepulverchen sicherlich auch gut für die Leber ist. Muss ich mich mal schlau machen - DANKE!

LG Kati

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#8

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 20:22
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Ein Tipp bei Problemen mit der Leber sind Schafsläuse. 3 Stück davon eineWoche lang lebend als Kur einnehmen (habbich mal irgendwo gelesen, nicht selbst probiert). Ja jaa, ich weiß, es ist ein Homöopathieforum. Man weiß nicht, warum es funktioniert, aber es ist dennoch kein Witz. Hier mal ein Link zur Leber (und auch die Schafsläuse werden erwähnt!)
http://85.114.140.59/heilpraktikerschule...trinWehlend.pdf


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

zuletzt bearbeitet 04.04.2010 21:07 | nach oben springen

#9

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 21:32
von Methica (gelöscht)
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Hi Wolfi,

sehr interessant. Ich habe jetzt soweit den ganzen Text überflogen. Die Schafsläuse sind ganz zum Schluss. Aber ich fand es trotzdem sehr informativ.

Hast Du schon mal so eine Leberkur gemacht? Ich könnte keinen Schluck Olivenöl trinken, da wird mir schon vom Lesen übel.

Diese Läuse sind ja wohl im Leberfit als getrocknete Variante enthalten, wenn es das denn zu kaufen gäbe. Hab gegoogelt, aber nichts gefunden. Ob ich das nun zu mir nehmen würde, weiß ich nicht. Aber interessiert hat mich`s doch.

Ansonsten gab es aber auch viele andere Tipps und ich bin Dir dankbar für den Artikel, auch wenn wir hier im Homöopathie Forum sind. Dazu muss ich sagen, dass ich ja die Schmerzen auch schon unter der homöopathischen Behandlung hatte und sie sich NICHT gebessert haben. Eher noch doller waren. Vielleicht falsches Mittel oder was weiß ich... ich finde auf jeden Fall, dass eine Darmsanierung mit gleichzeitiger Entgiftung der Leber und Ernährungsumstellung auf jeden Fall richtig sind. So fühle ich es eben gerade in mir. Leider bin ich da im Moment sehr auf mich allein gestellt. Schulmediziner sehen das ja nun gar nicht so und mein Heilpraktiker ist eher Knochenspezialist.

LG Kati

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#10

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 04.04.2010 23:28
von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte

Hallo, Kati, hast du nicht geschrieben, dass du Lycopodium eingenommen hast? Könnten die jetzigen Beschwerden eine Reaktion auf Lycopodium sein?
LG ilse

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#11

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 05.04.2010 15:19
von Wolfi | 756 Beiträge | 1255 Punkte

Hallo Methi,
nein, ich habe noch nie irgendeine Leberreinigung gemacht. Aber mein Favorit sind ja die Schafsläuse. :-)))


Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken
(Carlo Carges)

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#12

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 05.04.2010 19:49
von Methica (gelöscht)
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Hi Ilse,

das Lyc ist schon lange her. Mittlerweile sicherlich schon über ein Jahr. Ich glaube nicht, dass jetzt noch Symptome daraufhin auftauchen. Zwischendurch bekam ich ja u.A. Sepia und Rhus Tox.

Wobei Du recht hast, wenn Du sagst, dass Lyc bei mir meine körperlichen Symptome sehr verstärkt hatte (konnte teilweise kaum noch unsere Treppe hinunter steigen). Ich war sicherlich ein schwieriger Fall, weil sich nämlich gleichzeitig meine geistigen Symtome verbesserten und dies ja ein positives Zeichen ist. Aber letztendlich wurden meine körperlichen Beschwerden nicht besser, leider. Ich habe das Mittel ja sehr lange bekommen.

Sepia war ganz gut gewählt, denke ich. Zumindest hilft mir dies heut noch in akuten Beschwerden. Da nehm ich nun immer eine C30 einmal im Monat und das hilft mir. Aber eben andere Beschwerden als meine Gelenkschmerzen. Obwohl, wenn ich so nachdenke... seither sind die Gelenkschmerzen (grundsätzlich) ja besser geworden. Nur eben das mit Leber/ Galle nicht.

LG Kati

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#13

RE: Arzneimittelprüfung

in Allgemeines zur Homöopathie 05.04.2010 19:49
von Methica (gelöscht)
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Hi Wolfi,

SCHAFSLÄUSE ... also wirklich... Du willst mir was einreden.

LG Kati

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