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RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 13.01.2010 22:21von kügelchen (gelöscht)
Wie würde man vorgehen, um das zu klären? Am besten in den Arzneimittelbildern nachlesen, oder? Am besten und Patienten-nahsten wohl in der primären AML.
LG
Riek
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 13.01.2010 22:31von Old bear • Administrator | 650 Beiträge | 650 Punkte
Zitat von Heidjerin
Manchmal findet man in den Repertorien Rubriken, unter denen man sich nicht so recht vorstellen kann, welches Symptom dazu passen könnte.
Beispiel:
Gemüt - animalischer Bewusstseinszustand
choc, germ, lac-leo, plut-n
Bei Murphy: Chocolate, Stramonium.
Schnittmenge: Chocolate
Zitat von Heidjerin
Wie würde sich ein Patient zeigen/verhalten, wenn er in einem animalischen Bewusstseinszustand ist?
Vorschlag: Eine alte Ziege und ein gxxxxx Bock, die im doggy-style vxxxxx und dabei wie eine rollige Katze schreien...
Duck und wech...
T.
Zu spät: Zensursula von der Leyen war hier...
Thomas B., Tierheilpraktiker und Klassischer Homöopath
"Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun" (Oskar Wilde)
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 14.01.2010 01:44von Rosario (gelöscht)
naja nochmal ernsthaft.. er redet sicherlich nicht... er bellt, miaut, wiehert.. ect... er "frisst und säuft"- und sonst nix... oder???
Überlegende Grüße
Ulla
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 14.01.2010 08:24von Heidjerin (gelöscht)
Ich denke, die von euch genannten Symptome sind animalische Verhaltensweisen wie Unmenschlichkeit, Grobheit, Triebhaftigkeit, Wollüstigkeit, Angriffslust, Kampfbereitschaft usw.
Die Rubrik heißt aber "Animalischer Bewusstseinszustand und Bewusstseinszustände sind so definiert:
1. Jeder beliebige Bewusstseinszustand, der sich von Deinem gewohnten Zustand unterscheidet.
2. Ein Bewusstseinszustand, in dem Deine Aufmerksamkeit so intensiv auf ein Objekt oder einen Prozess gerichtet ist, dass jede andere Wahrnehmung ausgeblendet bleibt.
3. Aktivität der nicht dominanten Hirnhemisphäre
4. Ein Bewusstseinszustand, in dem die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist.
Mein Verständnis für diese Rubrik wäre der Punkt 4 "... in dem die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist", eine Art Trance-Zustand.
Dazu passen würden auch die Symptome bei
choc = geistesabwesend
germ = geistesabwesend
Plut = hellsichtig
Kurzum, für mich sieht es nach einem Bewusstseinszustand "nicht in der irdischen Welt" / "nach innen gerichtet" / "auf irgendetwas gerichtet, was andere nicht sehen" aus.
Lieber Gruß
Brigitte
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 14.01.2010 08:37von Cara (gelöscht)
Hm, "animalisch" wird ja gern, wie hier auch, als "tierisch" gedeutet. Deine Auslegung geht aber in Richtung dessen, was bei C.G. Jung "Animus/Anima" heißt, im Lateinischen ist "Anima" die "Seele".
Da liegen Welten zwischen dem, was ein Wort aussagen soll und dem, als was es verstanden wird. Warum kann im Repertorium nicht etwas stehen, das deutlich auf "seelische" Prozesse hinweist?
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 14.01.2010 13:23von ilse • Administratorin | 2.712 Beiträge | 11512 Punkte
Im Complete heißt die Rubrik:
Gemüt; ANIMALITÄT, Bewußtheit der, tierhaftes Bewußtsein (2) : choc.ShrD, germ.ShrD
Mind; ANIMAL consciousness (2) : choc.ShrD, germ.ShrD
Den Wortlaut finde ich im AMB nicht. Das ist wahrscheinlich nicht die Äußerung eines Prüfers, sondern die Interpretation von Sherr oder der Repertoriumsmacher.
Ganz schlicht könnte es heißen: "empfindet sich als Tier". Dafür sprechen etliche Rubriken:
Gemüt; DELUSION, Täuschungen, Einbildungen; Tier zu sein, ein (1) *
(Igel, Vogel, Ziege ...)
Gemüt; Fliegen, will fliegen
Gemüt; MUND anstelle der Hände zu gebrauchen, Verlangen, den (1) *
Gemüt; VERLANGEN, WÜNSCHE, BEGEHREN, DRANG, TRIEB, BEDÜRFNIS; Nahrungssuche zu gehen, auf (1) *
Es gibt auch noch das Verlangen zu beißen, die Zähne in Fleisch zu graben.
LG ilse
RE: Was kann man sich darunter vorstellen?
in Repertorium Sprache und Deutung 14.01.2010 20:58von Old bear • Administrator | 650 Beiträge | 650 Punkte
Hallo Brigitte,
Zitat von Heidjerin
Ich denke, die von euch genannten Symptome sind animalische Verhaltensweisen wie Unmenschlichkeit, Grobheit, Triebhaftigkeit, Wollüstigkeit, Angriffslust, Kampfbereitschaft usw.
...
Mein Verständnis für diese Rubrik wäre der Punkt 4 "... in dem die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist", eine Art Trance-Zustand.
...
Kurzum, für mich sieht es nach einem Bewusstseinszustand "nicht in der irdischen Welt" / "nach innen gerichtet" / "auf irgendetwas gerichtet, was andere nicht sehen" aus.
Einspruch! Das sind alles sehr menschliche Eigenschaften und/oder Verhaltensweisen, entweder nur oder auch.
"Unmenschlich" kann überhaupt nur ein Mensch sein, kein Tier. Tiere foltern und morden nicht, sie führen keine Kriege, begehen keine Kriegsverbrechen und bauen keine Massenvernichtungswaffen.
Grob, triebhaft, wollüstig, angriffslustig und kampfbereit können Menschen und Tiere ebenso sein wie sanft und freundlich. das sind alles weder spezifisch menschliche noch spezifisch tiereische Eigenschaften. Auch "nach innen gerichtete Bewußtseinszustände" oder Trance können sogar Zeichen ziemlich ausgeprägter Spiritualität sein und sind damit auch nicht eher tierisch als menschlich. Ich halte die ganze Kategorie "anmimalisches Bewußtsein" für psychologisch und ethologisch ziemlichen veralteten Blödsinn, weshalb ich mich ja in meinem letzten Posting auch darüber lustig gemacht habe. Ilses Idee "empfindet sich als Tier" scheint mir noch bei weitem den meisten Sinn zu haben - wobei das wohl eher Erkenntnis als "delusion"=Wahnvorstellung ist, denn sind wir denn nicht alle Tiere einer bestimmten Entwicklungsstufe?
Liebe Grüße,
Thomas
Thomas B., Tierheilpraktiker und Klassischer Homöopath
"Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun" (Oskar Wilde)
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